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Asiatischer Laubholzbockkäfer: Waldgebiet bei München musste gefällt werden

Noch nie verzeichneten Experten einen vergleichbar großen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) in Deutschland wie im vergangenen November im bayrischen Feldkirchen östlich von München. Unter anderem ist dort ein Waldgebiet betroffen. Das Wäldchen zwischen den Gemeinden Haar und Feldkirchen (600 Bäume) ist im Februar 2013 komplett gerodet worden. Um die Fundstelle hat die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft eine kreisförmige Quarantänezone von 2,5km eingerichtet, die unter Beobachtung steht.

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Dieser gefährliche Holzschädling steht seit Jahren ganz oben auf der Fahndungsliste der Pflanzenschützer in ganz Europa. Der Käfer beziehungsweise seine Larven werden regelmäßig in Verpackungen oder mit lebenden Pflanzen nach Europa eingeschleppt. Mittlerweile gibt es Populationen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Frankreich, Italien und den Niederlanden.

In Deutschland wurden die Käfer zuerst 2004 in der Nähe von Passau nachgewiesen, wo die Ausrottungsmaßnahmen bis heute andauern. Seit 2005 breitet sich in Nordrhein-Westfalen eine Population von Bornheim ausgehend in das nahegelegene Bonn aus. 2012 fanden Inspektoren des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Larven sowie einen geschlüpften Käfer im öffentlichen Stadtgrün und auf einem Schulhof in Tannenbusch bei Bonn. Die befallenen Bäume, sowie deren Nachbarbäume wurden gefällt. Auch in Baden-Württemberg wurde der gefährlichen Holzschädling Anfang August 2012 im Hafen von Weil am Rhein im Dreiländereck Basel-Mülhausen-Lörrach bekämpft.

Die Larven des 3 bis 4 cm großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit bis zu 10 cm langen Fühlern haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu 3 cm dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume. Der Laubbockholzkäfer gilt als gefährlich, da er nicht nur geschwächte, sondern auch gesunde Bäume befällt. Die Weibchen legen ihre Eier in die Rinde der Bäume. Aus den Eiern schlüpfen nach zwei Wochen Larven, die sich in das Innere des Baumes hineinbohren. Die Bäume sehen zunächst geschwächt aus und sterben später ab. Zwischen Juni und August schlüpfen die Käfer und hinterlassen ein etwa 12 mm großes Ausflugloch.    gl

 

(c) DEGA GALABAU/FLÄCHENMANAGER online, 6. Juni 2013

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