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Schäden durch Streusalz an Straßenbäumen

Winterdienst und Baumschutz im Widerspruch? Ein Kommentar

Der Arbeitskreis Stadtbäume der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und die Arbeitsgruppe Stadtbäume der Vereinigung Schweizerischer Stadtgärtnereien und Gartenbauämter (VSSG) fordern den Schutz der Stadtbäume vor den schädlichen Wirkungen von Salzen. Wegen des bundesweiten Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur und der damit verbundenen Forderung nach einem intensivierten Winterdienst für Radwege verschärft sich die Problematik.

Veröffentlicht am
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David Zimmerling
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Das Positionspapier von 2011 wurde deshalb erneuert - Sie finden es HIER.

 

Ausführliche Erläuterungen zum Thema hat die GALK auf ihrer Homepage zusammengestellt.

Kommentar von Flächenmanager (Claudia von Freyberg):

Zu diesem Sachverhalt gibt es eine juristische Seite (Haftung der Grundstückseigentümer bei Unfällen, Verkehrssicherungspflicht), die ökologische Seite (Schutz der Vegetation), die Seite der geforderten klimafreundlichen Mobilität (Radfahren im Winter) und die wirtschaftliche Seite (Winterdienstleister), verbunden mit dem Stand der Streutechnik. Man kann sich vorstellen, dass es ohne Kompromisse nicht möglich ist, hier eine für alle verträgliche Lösung zu finden.

Aufgrund der hohen Kosten von Salz und Technik und der geringen Verfügbarkeit von Arbeitskräften beschränkt sich der Winterdienst bereits auf die notwendigen Maßnahmen und Strecken. Ein differenzierter Winterdienst nach Wichtigkeit der Verkehrswege und nach Gefährdungslage ist seit vielen Jahren Realität. Die Winter werden insgesamt immer milder, und die Entwicklung der Feuchtsalz- und Soletechnologie hat die Salzbelastung in den letzten 20 Jahren enorm reduziert, teilweise um bis zu 70 %. Einen Vergleich mit den 70er-Jahren anzustellen, in denen Salz noch tonnenweise auf die Straßen gekippt wurde, ist nicht mehr gerechtfertigt.

Zudem ist bewiesen, dass Splitt und Sand ebenfalls bedenklich sind, denn sie landen als belasteter und zu entsorgender Sondermüll im Straßengraben und verstopfen Gullys. Blähton haftet nicht auf dem Belag (verweht vom Wind) und zerbröselt zu Staub. Splitt beschädigt Fahrradreifen. Es sind eben viele Dinge zu bedenken - alle abtauenden und abstumpfenden Mittel müssen bis zum Schluss gedacht werden und sich für den jeweiligen Zweck eignen.

Viele Städte beweisen, dass sie mit zügigem Kehren von frischem Schnee und mit Feuchtsalz- und Soletechnik durchaus einen umweltverträglichen Winterdienst auf allen Arten von Wegen gewährleisten können. Denjenigen, die noch nicht so weit sind, fehlen entweder die finanziellen Mittel oder Bewusstsein und Kenntnisse zum Stand der Technik. Es zeigt sich wie in allen Bereichen der Stadtbewirtschaftung: Ein ganzheitliches und amtsübergreifendes Konzept ist die beste Lösung, setzt aber voraus, dass die Beteiligten kooperieren.

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