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FM-Standpunkt von Eiko Leitsch

Systematischer Fehler

Als Inhaber eines Baumpflegebetriebs und eines Sachverständigenbüros beschäftige ich mich mit meinen Mitarbeitern seit vielen Jahren mit der Erfassung, Kontrolle und Pflege von Baumbeständen. Dabei stoßen wir trotz bester fachlicher und technischer Ausstattung immer wieder auf einen nach unserer Auffassung systematischen Fehler, wenn es um die langfristige Betreuung von Baumbeständen beziehungsweise Grünflächen insgesamt geht.
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In der ZTV-Baumpf ege ist als Ziel formuliert, möglichst vitale und verkehrssichere Bäume zu unterhalten. Das Regelwerk ist als anerkannter Stand der Technik in der Fachwelt eingeführt. Als weiteres Steuerungselement wurde mit der Einführung der Baumkontrollrichtlinie ein Regelwerk geschaffen, das insbesondere die Verkehrssicherungspflicht reguliert.

Der wesentliche, systematische Fehler liegt aus unserer Sicht darin begründet, dass in vielen Fällen weder der Baumkontrolleur noch der Baumpf eger in den Planungsprozess eingebunden ist. Dort entscheidet sich, welche Baumart in welches Substrat an welchen Platz gepflanzt wird, ohne dass in vielen Fällen das Ergebnis der Planung nach 10, 20 oder 50 Jahren betrachtet wird. Die Folgen einer fehlerhaften Planung müssen Baumpfleger und Baumkontrolleure auffangen und abmildern. Die Baumpflege reduziert sich auf das Beheben von Symptomen, ohne auf die Ursachen Einfluss nehmen zu können.

Um einen stabilen und intakten Baum- und Grünbestand in unseren Städten zu gewährleisten, ist es unumgänglich, Baum- und Grünpflegemanagementsysteme zu installieren, die den gesamten Lebenszyklus eines Baums oder einer Grünanlage abbilden. Dabei ist es besonders wichtig, dass auch unter Kostengesichtspunkten die entscheidende Rolle der Planung stärker in den Vordergrund tritt. In der Konzeptionsund Planungsphase werden die Weichen auch für Pflegeaufwand und Folgekosten gestellt. Nur in der Planungsphase besteht die Möglichkeit, Einf uss auf die Kosten der Pflege und Unterhaltung zu nehmen. Eine falsche Pflanzenauswahl, eine ungenügende Bodenvorbereitung oder eine zu gering dimensionierte Pflanzgrube können durch aufwendige Pflege allenfalls abgemildert, nicht aber behoben werden. Bei knapperen Etats sehe ich es deshalb als wichtige Aufgabe, den Austausch zwischen dem Planenden, dem Bauenden und dem Pflegenden zu intensivieren. Hier sind dann aus unserer Sicht auch Fragen wie verbindliche Pflegepläne als Bestandteil der Planungsleistung und die wichtige Frage der Lebenszykluskostenbetrachtung zu bearbeiten.

in FLÄCHENMANAGER 4/2014

(c) FM online, 01.12.14

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