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5 Fragen an ...

... Thomas Amtage - Landschaftsgärtner und Landschaftsarchitekt mit Schwerpunkt Baum

Thomas Amtage kennt die planerische und die praktische Seite gleichermaßen - mit seinem Büro hat er vor allem die Erhaltung von Bäumen und die Etablierung von Neupflanzungen im Blick. Kommunikation und Aufklärung sind für ihn wichtige Aspekte, damit das gelingt.

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Fraeulein Fotograf
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Von Grund auf mit seinem Fachgebiet vertraut, absolvierte Thomas Amtage zunächst eine Ausbildung zum Gärtner der Fachrichtung Garten-Landschafts- und Sportplatzbau und studierte anschließend Landschaftsarchitektur und Umweltplanung in Berlin. Er ist ö.b.v. Sachverständiger und in verschiedenen Regelwerksausschüssen und Arbeitskreisen tätig.

Welche Schwerpunkte umfasst Ihre berufliche Tätigkeit?

Als Landschaftsarchitekturbüro mit Fokus auf den Baum und sein Baumumfeld nimmt unser Büro eine besondere Stellung ein. Dieses Arbeitsfeld ist so breit gefächert und herausfordend, dass Abwechslung garantiert ist. Die Begutachtung denkmalgeschützter, historischer Baumbestände, Kontrolle öffentlicher Bäume, die baumschutzfachliche Baubegleitung und das Baummanagement erfordet fachübergreifende Kenntnisse und vor allem Kommunikationsfähigkeit.

Welche Projekte und Aufträge haben Sie in besonderer Erinnerung?

Jeder Baum und sein Standort ist besonders. Häufig sind es jedoch die Begegnungen mit den Menschen, die nachhaltig in Erinnerung bleiben. Geprägt hat uns die Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg oder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Arbeit mit derat wertvollen Baumbeständen in weltweit bekannten Parkanlagen ist einmalig.

Wo sehen Sie die Herausforderungen beim Umgang mit Bäumen?

Ganz klar, beim langfristigen Erhalt der Altbaumbestände und bei der Etablierung von nachhaltigen Neupflanzungen, die es tatsächlich schaffen, ein stattliches Alter zu erreichen!

Können Bäume in der Stadt heutzutage überhaupt noch alt werden?

Selbstverständlich können Bäume – wenn sie fachgerecht gepflanzt und gepflegt werden – alt, sogar sehr alt werden und mehrere Generationen von Baumfachleuten erleben, mitunter auch überleben. Dafür ist es jedoch notwendig, bereits in der Planung die essenziell notwendigen Grundlagen zu schaffen. Ein auf einem Plan eingezeichneter Baumstandort ist noch lange kein Garant für eine nachhaltige Baumentwicklung. Wenn der Standort ungeeignet ist, weil zum Beispiel die Baumgrube viel zu klein ist, wird es herausfordernd für den Jungbaum.

Ist das Bewustsein für die baumfachlichen Belange in der Öffentlickeit bekannt?

Zu Bäumen hat jeder einer Meinung, und mitunter prallen diese teilweise diametralen Standpunkte regelmäßig aufeinander. Dies wird vor allem bei Bauvorhaben sehr deutlich. Wir als Fachleute sind dann häufig in einer vermittelnden Funktion unterwegs und erklären beispielsweise Straßenplanern, dass die Wurzeln unter dem Großsteinpflaster schon wichtig für den Baum sind. Obwohl es bereits seit Jahrzehnten ausreichend Regelwerke und Fachliteratur zum Baumschutz auf Baustellen gibt, ist deren Anwendung noch verbesserungsbedürftig.

Aber es wird besser! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass, wenn die Bedeutung der Bäume und deren Anforderungen einmal verstanden wurden, diese auch beachtet werden. Von daher würde ich mir wünschen, dass die wesentlichen baumfachlichen Belange bereits in der Ausbildung bei allen Baugewerken und Studiengängen mit einfließen.

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