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Landschaftsarchitekt und Sachverständiger

Alfred Ulenberg verstorben

Am 13. November 2024 ist Alfred Ulenberg verstorben. Der Landschaftsarchitekt und Sachverständige aus Essen wurde 85 Jahre alt. Ulenberg war besonders in Sportplatzbau und -planung eine bundesweit anerkannte Größe. Regelwerksarbeit und Lehre waren ihm eine Herzensangelegenheit.

von Markus Illgas erschienen am 04.12.2024
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Alfred Ulenberg
Alfred Ulenberg © privat

Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums war Ulenberg die ersten Jahre zunächst als Bauleiter und später als technischer Leiter in dem Büro Rose-Herzmann in Essen tätig. Am 1. Januar 1978 wagte er dann mit der Eröffnung seines eigenen Planungsbüros den Schritt in die Selbstständigkeit. Im selben Jahr wurde er als Sachverständiger für Sportplatzbau öffentlich bestellt und vereidigt.

Auch wenn Sportfreianlagen von Beginn an sein Haupttätigkeitsfeld waren, stellte die Bauleitung des Maximilianparks für die Landesgartenschau 1984 in Hamm einen besonderen Meilenstein in seiner beruflichen Karriere dar. Bei der meist technischen Planung von Sportfreianlagen verstand es Ulenberg immer wieder auf besondere Weise, landschaftsarchitektonische Aspekte in seine Planungen zu integrieren. Das Credo „Form folgt Funktion“ war für ihn dabei von grundlegender Bedeutung. Schon früh erkannte er, dass kostengünstiges und Folgekosten berücksichtigendes Planen gerade im kommunalen Kontext eine hohe Bedeutung hat. Dies wurde dann im Jahr 2000 mit den Auszeichnungen für die Sportanlagen „Am Stadtpark“ in Remscheid und dem Erftstadion in Euskirchen bei dem Landeswettbewerb „Vorbildliche und kostengünstige Sportstätten in NRW“ durch das Ministerium für Städtebau, Kultur und Sport NRW prämiert.

Seine Unbeirrbarkeit, beispielsweise bei der Verwendung von sandverfüllten Kunststoffrasenbelägen, zeichnete seine Arbeitsweise aus. Stets betonte er dabei, dass er gerade aufgrund seiner langjährigen Sachverständigentätigkeit auf bewährte Bauweisen setzt und er schon manchen Trend hat kommen und gehen sehen. Im Jahr 2021 schied Ulenberg als Partner des Planungsbüros Ulenberg – Illgas in Essen aus.

Ulenberg verstand seinen Beruf als Berufung, und so ist es nicht verwunderlich, dass ihm die Wissensvermittlung ein großes Anliegen war. Neben unzähligen Seminaren hatte er von 1993 bis 1996 einen Lehrauftrag für den Bereich Sportplatzbau an der Gesamthochschule Essen inne. Über die Vermittlung seines umfangreichen Wissens und Erfahrungen an Studierende und Seminarteilnehmende hinaus, war er in der für den Sportplatzbau maßgeblichen Normreihe DIN 18035 in fast allem Teilen als Mitarbeiter oder Obmann aktiv. Ebenso engagierte er sich bei der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) in einer Vielzahl von FLL-Gremien, zuletzt trug er als Gremienleiter maßgeblich dazu bei, dass die FLL-Sportplatzpflegerichtlinien entstanden sind. Der „ulenbergische Hackentrick“ zur Kontrolle der Scherfestigkeit einer Tennendeckschicht wird unvergessen bleiben, ist er doch bis heute in den FLL-Sportplatzpflegerichtlinien zu finden.

Im Jahr 2017 wurde Ulenberg zum Ehrenmitglied der Arbeitsgemeinschaft Sachverständige Gartenbau – Landschaftsbau – Sportplatzbau (AGS) ernannt, in der er sich als Gründungs- und Vorstandsmitglied über viele Jahre ehrenamtlich engagiert hat.

Mit Alfred Ulenberg hat ein sehr engagierter und äußerst geschätzter Fachmann, Kollege und Freund nun das Spielfeld verlassen. Er hat mit seinem Wirken viel für die Landschaftsarchitektur und im Speziellen die Sportanlagenplanung getan. So wird man noch viele Sportplätze und Regelwerke finden, die durch seine Handschrift geprägt worden sind.

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