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7. Sportplatztage an der Hochschule Osnabrück

Umweltschutz, neue Sportarten und Inklusion sind die Aufgaben

Die 2016 erstmals veranstalteten Sportplatztage haben sich zu einer bedeutenden Tagung für Fachleute aus Sportämtern, Planungsbüros, Vereinen und von Herstellern entwickelt. Am 12. und 13. Februar kamen rund 160 nach Osnabrück.

von Claudia von Freyberg erschienen am 14.02.2025
FLL-Geschäftsführerin Lea Nollen, Dr. Jutta Katthage vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und Prof. Martin Thieme-Hack von der Hochschule Osnabrück © Claudia von Freyberg
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Veranstalter sind das Institut für Landschaftsbau, Sportfreianlagen und Grünflächen der Hochschule Osnabrück, die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL), das Bundesinstitut für Sportwissenschaft sowie der Playground + Landscape Verlag (alle drei mit Sitz in Bonn). Im Laufe der Jahre haben sich die Schwerpunktthemen gewandelt, der Umweltschutz und die Anpassung an das sich ändernde Klima sind jedoch immer stärker in den Vordergrund gerückt.

Auf der diesjährigen Tagung wurde deutlich, dass Kommunen und Vereine schon sehr viel in Sachen Nachhaltigkeit tun und dabei durch Fördermittel unterstützt werden, zum Beispiel bei Energieversorgung und Wasserhaushalt. Sportstätten müssen aber heute mehr können, als „nur“ Schul- und Vereinssport zu ermöglichen. Sie sollen auch der breiten Bevölkerung – inklusive Menschen mit Handicap – zur Verfügung stehen und das Ausüben neuartiger Sportarten erlauben. Das zeigten in Osnabrück die Stadtverantwortlichen von München (Jürgen Sonneck), Bonn (Stefan Günther) und Gladbeck (Jens Möller), die tolle neue Projekte und Vorhaben vorstellten. Die Vorträge ließen allerdings das Thema Pflege und Instandhaltung vermissen. Auch in der folgenden Diskussion war nicht erkennbar, dass die werterhaltende Pflege und deren Erfordernisse eine wesentliche Rolle in der Planung spielten. Dabei sind sie entscheidend für den Nachhaltigkeitsgedanken.

Der riesige Sanierungsstau bei vorhandenen Sportanlagen beweist, dass Instandhaltung und Pflege eben oft eine niedrige Priorität eingeräumt wird. Prof. Dr. Lutz Thieme von der Hochschule Koblenz/RheinAhrCampus Remagen erläuterte ein Schätzverfahren zum Sanierungsbedarf von Sportstätten und ordnete die unterschiedlichen Beträge, die dazu genannt werden (rund 30 bis 40 Mrd. € in Deutschland), ein.

Wie Nachhaltigkeitskriterien Eingang in Sportstättenbau und -management finden, beschrieben Prof. Dr. Anke Schmidt von der TU Kaiserslautern-Landau in der Theorie und Martin Finger, Bereichsleiter Infrastruktur & Facility Management vom FC St. Pauli, in der Praxis. Hier entsteht ein neues Nachwuchsleistungszentrum, das vorhandene Infrastruktur einbezieht.

Beläge in Forschung und Praxis

Prof. Dr. Wolfgang Prämaßing von der HS Osnabrück brachte den Zuhörern noch einmal die wichtigsten Faktoren des Sportrasens im Klimawandel nahe. Das Thema von Prof. Martin Thieme-Hack war „Kunststoffrasen – Mikroplastik auch ohne Infill“. Forschungen befassen sich hier mit der tatsächlichen Menge an Abrieb von Kunststoff-Rasenhalmen, der neben dem Granulat aus Kunststoff zu Mikroplastik wird. Die detaillierten Ergebnisse stellen wir im Laufe des Jahres in Flächenmanager vor. Auch an Belägen von Reitböden wird intensiv geforscht, wie Alexandra Rauch eindrucksvoll erläuterte.

Wie lange es dauert und wie komplex es ist, Grassorten für Sportrasen zu züchten und Saatgut zu erzeugen, beschrieb Timo Blecher von Feldsaaten Freudenberger aus Krefeld, der einzige Referent aus der Industrie. Dem Agraringenieur gelang es sehr gut, die Zusammenhänge zwischen Züchtungszielen wie Trockenheitsresistenz und Strapazierfähigkeit von Rasengräsern sowie auf der anderen Seite Vermehrungsrate, Keimfähigkeit oder Robustheit gegenüber Krankheiten darzustellen. Es dauert immerhin rund 20 Jahre, bis eine neue Sorte marktreif ist.

Die Pausen im Foyer mit ausstellenden Firmen sowie der gemeinsame Abend im „Rampendahl“ in Osnabrück bereicherten die Veranstaltung durch vertiefende Gespräche und viele neue Kontakte. In zwei Jahren sind die 8. Sportplatztage in Osnabrück geplant.

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