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Winfried Becker: Es geht nur gemeinsam

Sauberkeit und damit Straßenreinigung ist ein Standortfaktor für die Bürger, für die Wirtschaft, für den Tourismus – hier geht es um ein Stück Lebensqualität. Bei allen Facetten, die die Straßenreinigung hat, ist eines klar: Es geht nur gemeinsam. Gemeinsam mit der Industrie, was die Technik angeht, gemeinsam mit der kommunalen Politik, was die Rahmenbedingungen angeht, gemeinsam mit anderen Städten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Vor allem gemeinsam mit den Bürgern in Bezug auf deren eigene Verantwortung für saubere Straßen, Plätze und Grünanlagen.
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In Sachen Technik hat sich – bis hin zum GPS für den Winterdienst – in den letzten Jahren viel getan. Aber es gibt noch Innovationsanforderungen an die Industrie. So ist bei Gehwegkehrmaschinen immer noch das pflaster- und fugenschonende Kehren nicht gelöst. Zudem ist gerade in großen Städten der Umweltschutz ein wichtiges Thema, zu dem die Lärm- und Feinstaubproblematik ebenso gehört wie der Bedarf an – leider noch nicht verfügbaren – leistungsfähigen alternativen Antrieben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Rahmenbedingungen der Straßenreinigung. Beispiel Zuständigkeiten oder besser Zuständigkeitswirrwarr. Viele voll versiegelte Flächen sind als Grünflächen gewidmet – zuständig sind die bezirklichen Grünflächenämter. Die haben meist schon zu wenig Geld, um die Grünflächen gärtnerisch zu pflegen. Die regelmäßige Reinigung bleibt erst recht auf der Strecke. Die Stadt Köln testet gerade eine Lösung, hat die Reinigung aller Flächen in eine Hand gelegt. Weiteres Beispiel: der Widerspruch zwischen stadtplanerischen Vorstellungen und effizienter Straßenreinigung. Deutlich wird das bei Straßenmülleimern. Sie werden nur dann genutzt, wenn sie sichtbar sind, also auffallen. Stadtplanerisch sollen sie sich ins Stadtbild einpassen, also nicht auffallen. Ein Konflikt, der nur gemeinsam zu lösen ist.

Und so sind wir beim wichtigsten Partner in Sachen Gemeinsamkeit, den Bürgerinnen und Bürgern. Keiner will eine Stadtreinigung bezahlen, die hinter jedem Bürger – und seinem Hund – hinterherräumt. Da heißt es, Bewusstsein für die ­Eigenverantwortung zu schaffen und eng mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten. Zusammen mit bürgerschaftlich Engagierten, mit dem Quartiermanagement, mit der Einbindung der Bevölkerung in das Qualitätsmanagement und so weiter. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, mit unserer ­Dreckecken-Hotline zum Ende der Frühjahrsgrundreinigung genauso wie mit unseren Kehrenbürger-Aktionen.

 

Winfried Becker, Leiter Straßenreinigung der Berliner Stadtreinigung

 

(c) FM online, 19.7.11

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