Maschinenkauf: Welche Angaben brauche ich? (Teil 1)
Wenn man den Kauf eines Pflegegeräts ins Auge fasst, hat man viele Möglichkeiten, sich zu informieren. Doch oft fehlen entscheidende Angaben, die für die Auswahl des geeigneten Modells wichtig sind. Deshalb gebe ich nun Tipps, für welche Maschinenart welche Angaben notwendig sind.
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Neben Fachzeitschriften wie FM gibt es Chats, Bewertungsportale, Websites der Hersteller und die klassischen Kataloge. Letztere beiden sind in der Verantwortung des Herstellers oder Importeurs und sollten alle relevanten Daten in unmissverständlicher Form beinhalten. Leider ist dem nicht so, weil bestimmte Angaben fehlen oder unvollständig sind. Das kann absichtlich oder fahrlässig erfolgt sein. In jedem Falle hindert es den Kunden, eine qualifizierte Entscheidung zu fällen. Natürlich kann man sich auch im Fachhandel beraten lassen. Stellenweise kann es dort Befindlichkeiten, Abhängigkeitsverhältnisse oder ökonomische Zwänge geben, die einer objektiven Beratung manchmal im Wege stehen können. Denn nicht jeder Fachhändler ist markenunabhängig. Deshalb hilft es, „zwischen den Zeilen“ zu lesen und Argumentationsfloskeln erkennen zu können. Aber was nicht aufgeführt ist, kann man nicht bewerten. Selbst in Katalogen von namhaften Herstellern fehlen etliche Basisinformationen. Für folgende Maschinen brauchen Sie die genannten Angaben:
Motorsensen/Freischneider: Bei dieser Gerätegruppe fehlen neben der Motordrehzahl bei etlichen Herstellern die Art der Wellenausführung (starr oder flexibel), die Art der Wellenlagerung sowie die Gerätegesamtlänge. Denn eine flexible Antriebswelle verschleißt viel schneller als eine starre, und je mehr Lager die Welle halten, desto laufruhiger und langlebiger ist sie. Die Angabe der Dämpfungspunkte dagegen kann zu falschen Rückschlüssen führen, denn so manche hochwertige Motorsense oder Freischneider benötigt aufgrund ihrer Konstruktions- und Fertigungsqualität nur ein bis zwei dieser Antivibrationselemente. Viel wichtiger wäre die Beschreibung des serienmäßigen Tragegestells und der Mähwerkzeugbestückung. Auch die Gewichtsangaben sind nicht immer realitätsnah. Sie sollten auf jeden Fall das Standardschneidwerkzeug und den serienmäßigen Gurt mit beinhalten.
Extensivflächenmäher: Hier spielen Geschwindigkeit, Art des Fahrantriebs (Gangschaltung, Ganganzahl, Hydrostat), Radgröße, Messerausführung (starr, pendelnd), Bedienung (Holmschwenkung, Hebel- und Pedalausführung), Bremssystem, Art der Messerzuschaltung (mechanisch, elektromagnetisch) eine viel bedeutendere Rolle als bei den normalen Mähern. Denn man ist auf unwegsamem Gelände unterwegs. Mensch und Maschine sind dabei völlig anderen Bedingungen ausgesetzt. Leider fehlen bei vielen Herstellern die Angaben zur Bodenfreiheit, denn wenn man erst auf dem Baumstumpf oder Erdwall aufsitzt und weder vor noch zurück kommt, ist es zu spät.
Rasentraktor: Es ist schon erstaunlich, dass selbst in dieser Gerätegruppe so viele Angaben fehlen. Neben Leistung/Drehzahl, Schnittbreite, Fangkorbvolumen und Schnitthöhe sollten auf jeden Fall vorhanden sein: die Messerantriebsart (Zahnriemen, Keilriemen, Gelenkwelle, hydraulisch), Wendekreis, Frontachsenart (Guss, Vollstahl, Stahlblech), Fahrantriebsart (Hydrostat, Schaltgetriebe, Heck-, Front- oder Allrad), Lenkungsart (Front-, Heck- oder Nullwendekreislenkung. Auch die Angaben zum Rahmen sind meistens sehr unkonkret. „Stabil“ ist relativ.
Heckenscheren: Bei den Heckenscheren zählt neben Gewicht, nutzbarer Schnittlänge und Schnittstärke unbedingt die Hubzahl zur Deklarierung. Außerdem müssen die Griffverstellbarkeit und das Antivibrationssystem beschrieben werden.
Hochdruckreiniger: Bei dieser Gerätegruppe sind neben dem Arbeitsdruck- (bar) und Wasserdurchsatzbereich (l/min), der maximalen Wasserzulauftemperatur und dem Gesamtgewicht die Angaben von Netzkabellänge, Pumpenart (Kolbenpumpe, Taumelscheibenpumpe), die Druckschlauchlänge, die Pumpenkopf- und Kolbenausführung (Messing, Aluminium, Keramik), die Reinigungsmittel-, Druck-, Mengenregulierung und der serienmäßige Lieferumfang zur qualifizierten Einschätzung notwendig. Ansonsten kann es beim ersten Einsatz zu bösen Überraschungen kommen. Es sollte in den Verkaufsunterlagen auch immer erwähnt werden, dass zum Betrieb von Hochdruckreinigern sauberes Wasser notwendig ist.
Kehrmaschinen: Bei den klassischen, handgeführten Kehrmaschinen müssen neben Arbeitsbreite, Fahrantrieb (Gangzahl vorwärts + rückwärts) und Motordaten unbedingt die Abmaße in Betriebs- und Transportstellung, die Anzahl (1 oder 2), Ausführung (Vollkunststoff, Luftbereift), Größe, und Lage der Stützräder (mittig, seitlich), das Kehrbürstenmaterial, Bürstendurchmesser und die Bürstengeschwindigkeit (ein- oder mehrstufig, stufenlos) aufgeführt werden. Denn da diese Maschinen meist im Winterdienst zum Einsatz kommen, muss das alles passen, um alle Schneeaggregatzustände sauber abbürsten zu können.
Laubbläser/Laubsauger getragen: Um hier eine gute Entscheidung zu fällen, müssen die Werte von Blaskraft (N), Luftgeschwindigkeit (m/s) und Luftdurchsatz m³/h mit der Art der Austrittsdüse angegeben werden. Auch die Art der Luftstromregelung und dessen Handhabung muss erscheinen (stufenlos-Drehhebel, stufenweise-Drucktaster, Tempomatfunktion). Denn es ist entscheidend was unten rauskommt. Bei den Kombigeräten sollte zusätzlich der Luftdurchsatz im Saugbetrieb (m³/h) angegeben sein.
Laubbläser/Laubsauger fahrbar: Zusätzlich zu den oben genannten sollten Angaben zum Fahrantrieb (Ein- oder Mehrgang, Hydrostat/stufenlos, Fahrantriebsantrieb (Reibrad, Keilriemen), Länge und Durchmesser vom Saugschlauch sowie die Ausführung der Antriebsräder in der Datensammlung enthalten sein (Vollmaterial, Luftbereift, Dornenschutzdecke, Radgröße).
Sprüh- und Spritzgeräte: In diesem Bereich ist neben Behälterinhalt, Komplettgewicht, Luftdurchsatz (m³/h), Luftgeschwindigkeit (m/s), Sprühweite, Pumpenart (Membran, Radial oder Kolben) der Ausbringungsdruck anzugeben, weil das entscheidend ist, für welche Einsatzgebiete die Geräte geeignet sind.
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