Eichenprozessionsspinner: BGL fordert systematische Bekämpfung
Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) fordert eine klare Strategie zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im städtischen Bereich. BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass der Befall von Eichen mittlerweile in vielen Städten und Gemeinden eine akute Bedrohung für die Gesundheit der Anwohner darstellt.
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„Besonders in Kindertagesstätten und Schulen gab es heftige allergische Hautreaktionen bei Kindern, Betreuern und Schülern“, so der BGL-Vize.Denn die feinen Haare, welche die Raupen ab dem dritten Raupenstadium entwickeln, können durch das darin enthaltene Gift Thaumetopoein bei Kontakt Juckreiz und Reizungen der Augen und Atemwege hervorrufen. Werden die Haare eingeatmet, kann es auch zu Atemnot oder Halsschmerzen bis hin zum allergischen Schock kommenLeitsch fordert daher, dass sich Insektizidhersteller und Zulassungsbehörden auf Bundesebene mit der Thematik befassen und klare Position beziehen. Der GaLaBau-Funktionär erklärte das Problem anhand des in den vergangenen Jahren bundesweit erfolgreich eingesetzten Bacillus-Thuringensis-Präparat Dipel ES: Es habe zwar eine Zulassung als Pflanzenschutzmittel, nicht aber als Biozid. „Für die Garten- und Landschaftsbau-Betriebe entstehen besondere Probleme, wenn sie als Auftragnehmer für den Behandlungserfolg Gewährleistung übernehmen müssen“, so Leitsch weiter. Zur entsprechenden Planungs- und Vertragssicherheit sei es dabei erforderlich zu wissen, welche Mittel und Verfahren langfristig zur Verfügung stünden und angewendet werden dürften. Empfehlungen zur Bekämpfung des EichenprozessionsspinnersNeue Strategien fordern daher der Ausschuss Landschaftsgärtnerische Fachgebiete und der Arbeitskreis Baumpflege im Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL): Beide Gremien haben dazu Empfehlungen für eine systematische Vorgehensweise entwickelt, um eine Gefährdung der Bewohner und Nutzer vor Ort auszuschließen. Diese Empfehlungen sehen zunächst die Erfassung der Eichenbestände vor. Infolge soll die aktuelle Befallssituation ermittelt und prophylaktische Maßnahmen festgelegt werden. Nach der Durchführung einer Erfolgskontrolle sei die mechanische Bekämpfung vorzubereiten und auszuführen. Im Anschluss müssten die Maßnahmen ausgewertet werden, um darauf die Bekämpfungsstrategie des Folgejahres aufzubauen. Der BGL hat sich zusätzlich bereits an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, gewandt, um Unterstützung für eine bundeseinheitliche Gesetzeszuordnung zu erhalten und die Legalisierung praxiserprobter Behandlungsmethoden zu prüfen. „Die Strategie soll auch dem Städte- und Gemeindebund und der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) vorgestellt werden“ sagt Leitsch abschließend.
(c) DEGA GALABAU/FLÄCHENMANAGER online, 17. Dezember 2012
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