Biologische Vielfalt auf Golfplätzen stärken
Mit insgesamt rund 48.000 ha Fläche haben Golfplätze ein großes Potenzial für den Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland. Wie es um die Biodiversität auf Golfplätzen steht, untersuchen nun die Universitäten TU München, Freiburg, Kiel und Münster zusammen mit dem Deutschen Golf Verband e.V. (DGV) im Projekt „GolfBiodivers“. Ziel ist es, Golfplätze unter wissenschaftlicher Begleitung ökologisch aufzuwerten.
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Im Projekt werden 32 Golfanlagen in neun Bundesländern dabei unterstützt, erste Maßnahmen unter anderem zum Insektenschutz modellhaft umzusetzen. Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und vom Bundesumweltministerium im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 2,5 Mio. Euro gefördert.
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Fläche ist eine endliche Ressource, mit der der Mensch sparsam umgehen muss. Dazu gehört auch, dass unbebaute, nicht versiegelte Siedlungsflächen wie Parks oder Golfplätze ökologisch aufgewertet werden und so dazu beitragen, Arten zu erhalten und Biotope zu vernetzen. Darüber hinaus bringt das Projekt Naturschutz und Sport zusammen und sorgt so für mehr Akzeptanz auf beiden Seiten.“
Das Verbundvorhaben GolfBiodivers soll dazu beitragen, Biodiversität auf Sportanlagen bundesweit zu stärken. Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der Förderung von Insekten.
Hintergrund
Im Projekt „GolfBiodivers“ ist zur konkreten Verbesserung der biologischen Vielfalt auf Golfanlagen in Deutschland ein fünfstufiges Vorgehen geplant:
1. Analyse des Biodiversitätspotenzials von Golfanlagen über Landschaftsanalysen auf 32 ausgewählten Anlagen
2. Ökologische Aufwertung der ausgewählten Golfanlagen durch Naturschutzmaß-nahmen wie die Umwandlung artenarmer Grasflächen in Blühwiesen, Säume und Blühstreifen; extensive Hecken- und Gehölzpflege sowie die Schaffung von Nisthilfen für Insekten und Vögel
3. Wissenschaftliche Untersuchung von Effekten der Maßnahmen insbesondere auf Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse unter Beteili-gung von Mitgliedern der Golfclubs
4. Ökologische Aufwertungsplanung für weitere 32 Golfanlagen auf Grundlage der Erfahrungen und wissenschaftlichen Ergebnisse der durchgeführten Aufwer-tungsmaßnahmen und Entwicklung eines modellhaften Konzeptes zur Biodiver-sitätsbewertung von Golfanlagen
5. Umfassende Schulung von Golfplatzpersonal, Vernetzung mit anderen Sportan-lagenbetreibenden, Kommunen und Verbänden, Umweltbildung für Schulklas-sen und Öffentlichkeitsarbeit zu Biodiversität auf Golfanlagen.
Ziel ist es weiterhin, die Projektergebnisse bundesweit weiteren Betreibenden von Golf- und Sportanlagen zu vermitteln, um gezielte Maßnahmen für die biologische Vielfalt von Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen zu fördern. Das Projekt wird in folgenden Bundes-ländern umgesetzt: Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vor-pommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.
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