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Fachkongress der DGG

Austausch zu naturnahen öffentlichen Grünflächen

Geballte Kompetenz für maximal naturnahe insektenfreundliche Flächen in der Stadt. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft lud Berliner Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Pilotprojekten zu einem Fachkongress.

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Geballte Kompetenz für maximal Grün mit heimischen
Wildstauden, von l. n .r: Dr. Christian Schmid-Egger (Dt. Wildtier-Stiftung), Luise Blank
(Gartengestalterin), Sebastian Bader (Ingenieurbüro Staude&Stein), Bettina de la
Chevallerie (DGG), Dominik Jentzsch (Stiftung Mensch und Umwelt), Prof. Dr. Klaus
Neumann (DGG), Götz Stehr (DGG)
Geballte Kompetenz für maximal Grün mit heimischen Wildstauden, von l. n .r: Dr. Christian Schmid-Egger (Dt. Wildtier-Stiftung), Luise Blank (Gartengestalterin), Sebastian Bader (Ingenieurbüro Staude&Stein), Bettina de la Chevallerie (DGG), Dominik Jentzsch (Stiftung Mensch und Umwelt), Prof. Dr. Klaus Neumann (DGG), Götz Stehr (DGG)DGG
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Fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am 22. Februar 2023 im Haus der Jugend in Charlottenburg unter der Moderation von Götz Stehr Ideen über naturnahe öffentliche Grünflächen ausgetauscht. Zu der Veranstaltung „Maximal Grün mit heimischen Wildpflanzen“ hatte die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG) eingeladen, um auf die wichtige Funktion des öffentlichen Grüns aufmerksam zu machen. Es kühlt die Städte, es steigert den Naherholungswert und es schafft wertvolle Lebensräume für Insekten, heimische Pflanzen und Tiere.

DGG-Präsident Prof. Dr. Klaus Neumann betonte im Eröffnungsvortrag: „Die größte Krise in diesem Jahrhundert ist nicht etwa der Klimawandel, sondern der globale Verlust biologischer Vielfalt“. Geschäftsführerin Bettina de la Chevallerie stellte Best Practice Beispiele aus drei Jahren „Tausende Gärten – Tausende Arten“ vor – von der Bürgerinitiative in Kaarst, über die Saatgut-Aktion „Insektenvesper“ der Stadt Heilbronn bis zur Aktionen in Berlin, wie die Kampagne der Berliner Stadtreinigung oder die Anlage von naturnahen Mieter-Vorgärten im Bezirk Zehlendorf. Gartengestalterin Luise Blank berichtete von ihren Erfahrungen beim Anlegen und Pflegen des von der DGG initiierten Modell-Wildpflanzenbeetes am Monbijouplatz in Berlin-Mitte. Dominik Jentzsch von der Stiftung Mensch und Umwelt zeigte interessante Beispiele für die Gestaltung von naturnahen Grün im Wohnungsbau auf und der Experte Dr. Christian Schmid-Egger von der Deutschen Wildtier-Stiftung erörterte im Rahmen des Pilotprojekts „Mehr Bienen für Berlin“ am Beispiel städtischen Blühwiesen mit welchen fachlichen Maßnahmen Wildbienen besonders gefördert werden können. Zum Abschluss referierte der Ingenieur Sebastian Bader über die Vorteile von naturnahen Anlagen und über das Konzept des von ihm angebotenen Bauhoftrainings.

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass der Bedarf der Grünflächenämter und der ausführenden Firmen enorm groß ist, klare Empfehlungen für die fachgerechte Planung und Ausführung von naturnahen Flächen an die Hand zu bekommen. Je mehr naturnahe Flächen es in der Stadt gibt, umso besser für die Biodiversität und für ein gesundes Stadtklima. Noch immer gibt es viel zu viele triste Kurzrasen- oder Betonflächen in unseren Städten. „Da geht noch was“ – da waren sich alle einig. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft plant weitere Veranstaltungen zu diesem Thema.

Weiterführende Fachliteratur ist auf den Internetseiten der auf dem Kongress vorgestellten Initiativen zu finden.

1 Kommentare
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  • User_MTA4Mjg2Ng 03.03.2023 14:20
    Man wird den Eindruck nicbt los, dass bestimmte Kreise den Klimwandel nicht wahrhaben wollen. Jedenfalls scheinen sie zu glauben, dass die sogenannte "*heimische" Vegetation nicht davon berührt wird, Insel der Glückseligkeit und Alleinretterin ist. Auch die heimische Vegetation hat ihre Gewinner und Verlierer. Konserviert werden kann sie angesichts stattfindender Veränderungen nicht. Kränkelnde Heimische können auch "ihren" Insekten nichts bieten und wandern oder sterben mit ihnen aus. Dass heimische u n d fremdländische Klimagewinner gemeinsam Artenvielfalt generieren und Insekten nutzen, ist längst belegt. "Integrierte Pflanzenverwendung" heißt die Lösung, zumal die Stadt mit ihren besonderen Extremen das Gegenteil von "heimisch" ist. * im geltenden BNatSchG gibt es die "Heimischen" nur noch als "in Europa heimische" und selbst das wird einer global agierenderen Natur nicht gerecht. Für das "heimische" des früheren BNatSchG galten die "Grenzen der BRD" - hier wurde Staatsrecht der Natur übergestülpt.
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