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Steckbrief Baumpilze

Schuppiger Stielporling (Cerioporus squamosus)

Der pensionierte Phytopathologe Dr. Thomas Cech (ehemals tätig am Bundesforschungszentrum für Wald in Wien) stellt uns in Steckbriefen wichtige Baumpilze vor, dieses Mal den Schuppigen Stielporling, früher Polyporus squamosus.

von Dr. Thomas Cech erschienen am 26.03.2024
© Dr. Thomas Cech
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Diese Pilzart kann bei verschiedenen Arten von Laubgehölzen, häufig aber bei Linden, Buchen, Rosskastanien, und Walnuss, seltener bei Nadelhölzern Absterben von Ästen, Kronenteilen und dem ganzen Baum verursachen. Im Holz erscheint eine Weißfäule mit andeutungsweise würfeligem Rissmuster. Die Risse sind mit weißem Myzel angefüllt.

Erkennbarkeit – Fruchtkörper

Die einjährigen, nur in jungem Zustand essbaren Fruchtkörper haben ihre Wachstumsphase im Frühling und finden sich auf lebenden Stämmen (Stammbasis bis in höhere Stammregionen) sowie auf Baumstümpfen. Sie bestehen aus Hut und Stiel und erscheinen einzeln oder (selten) zu wenigen in Büscheln. Sie können klein bis sehr groß (bis 600 mm im Durchmesser und mehr als 150 mm hoch) sein. Der Hut ist meist fächer- oder trichter-, nieren-, muschel-, oder zungenförmig, intensiv ockergelblich und von breiten groben braunen, mehr oder weniger konzentrisch angeordneten, seidig glänzenden Schuppen bedeckt. Der Rand ist oft abwärts gekrümmt. Das Fruchtkörperfleisch ist ledrig zäh und weiß bis cremefarben. Die Röhren sind kurz (bis 10 mm) und weiß bis blass gelblich. Die Poren (0,5–1 pro mm) sind anfangs fein, später erweitert, irregulär eckig-eiförmig, cremefarben bis blass gelblich, nicht vom Fleisch ablösbar und kurz am Stiel herablaufend. Das Sporenpulver ist weiß. Der dicke, kurze Stiel ist im Alter an der Basis schwarz. Geruch und Geschmack erinnern stark an Mehl oder Gurken.

Verwechslungsgefahr

Am ehesten andere meist kleinere Stielporlinge wie zum Beispiel der Sklerotienporling (Polyporus tuberaster), der ausschließlich auf abgestorbenem oder im Boden vergrabenen Holz wächst.

Schadwirkung im Baum

Der Pilz wächst parasitisch und saprophytisch, speziell im urbanen Bereich ist er von großer Bedeutung. Die Infektion erfolgt durch Sporen über Wunden (Blitzschlag, Sturm, Verletzungen durch den Menschen etc.) oder Schnittflächen, Aststümpfen etc. Die im Splintholz rasch fortschreitende intensive Weißfäule kann zum Absterben des Baumes führen. Unter natürlichen Bedingungen ist diese Pilzart an der natürlichen Verju¨ngung von Baumbeständen beteiligt und ein Wegbereiter für Folgeorganismen.

Herkunft und Verbreitung

Cerioporus squamosus ist fast weltweit verbreitet und wurde erstmals in Europa im 18. Jahrhundert beschrieben.

Vorbeugende Maßnahmen

Vermeidung von Wunden aller Art. Vor allem im urbanen Bereich ist Früherkennung zur Entscheidung über sanitäre Fällungen wichtig.

Behandelnde Maßnahmen

keine möglich

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