Umstellung auf Akkutechnik bietet viele Chancen
In Wohnungswirtschaft und Facililtymanagement hat eine Umstellung der Pflegegeräte auf Akkutechnik nicht nur viele direkte Vorteile (weniger Lärm, Abgase und Vibration). Sie bietet Chancen für eine grundsätzliche Neuausrichtung hinsichtlich Art der Bewirtschaftung, Energiemanagement und Transparenz mit den Mietern.
von Ekkehard Musche erschienen am 20.03.2025GaLaBau und Kommunen, aber auch die Wohnungswirtschaft und die Facilitybranche haben den Nutzen von Akkutechnik erkannt. Bei letzteren sind die Win-win-Effekte noch gravierender. Den Mietern werden Lärm und Abgase erspart und mit den professionellen Geräten ein attraktiveres Wohnumfeld geschaffen. Hinsichtlich der Betriebskosten muss nach einem stimmigen Gesamtkonzept gesucht werden, um Ökonomie, Nachhaltigkeit, Artenschutz, Gestaltung und Mieterzufriedenheit in Einklang zu bringen.
Um dies auf eine dauerhafte, für beide Seiten vorteilhafte Basis zu stellen, sollten Bewohner und Mitarbeiter von Anfang an einbezogen werden und Transparenz herrschen. Das erhöht nicht nur die Akzeptanz neuer Konzepte und Technik, sondern bringt auch hilfreiche Impulse und Hinweise für Umgestaltungen (naturnahe Flächen) und die Vorgehensweise bei Pflege- und Reinigungsarbeiten (zum Beispiel Genussgärten in Pflegeheimbereichen, Baumpatenschaften). Je mehr ein ganzheitliches System geschaffen wird, desto zukunftsträchtiger und nachhaltiger wird das Gesamtpaket für die Mieter und Immobilieneigentümer, und es zahlt sich langfristig ökologisch und finanziell aus.
Ineinandergreifende Möglichkeiten
Es bietet sich an, Solaranlagen auf Dächern und an Balkonen für die Stromerzeugung sowie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aller Art zu installieren – zum Vorteil von Mieter und Vermieter. Denn je unabhängiger man sich von Preisschwankungen auf dem Strom- und Gasmarkt macht, desto stabiler können die Kosten für Heizung und Strom kalkuliert werden.
In puncto Gartentechnik muss vorausschauend agiert werden, denn es gibt sehr viele Akkusysteme mit unterschiedlicher Gerätepalette (siehe vorige Seiten). Bevor eine Kaufentscheidung getroffen werden kann, sollte ein mehrmonatiger Testlauf mit akkubetriebenen Maschinen erfolgen. Natürlich gibt es bei den Bedienern auch Skeptiker, die aber hauptsächlich durch den Gesundheitsschutz überzeugt werden können (neben den technischen Aspekten). Denn Fachkräfte lassen sich vor allem sichern, indem man sie gesund erhält.
Mindestens eine Saison testen
Grundsätzlich stehen professionelle batteriebetriebene Maschinen auf dem gleichen hohen Niveau wie die mit Verbrennungsmotor. Speziell für die Bedingungen von Facilityunternehmen und die Wohnungswirtschaft muss das Gesamtkonzept von der Pflege- bis zur Ladetechnologie stimmen. Jeder Grünpflegetrupp sollte in die Lage versetzt werden, alle Arbeiten mindestens in gleicher Qualität und Quantität ohne Ladezeitunterbrechungen auszuführen. Entsprechend sollten Powerbanks eingeplant werden, wenn keine Stromanschlüsse verfügbar sind. Das Lademanagement und die Lagerung müssen ohne große Umbauarbeiten zu den vorhandenen Gegebenheiten passen.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt sollte die Reparaturfähigkeit der Energiespeicher und Maschinen sein. Deshalb muss im Vorfeld geklärt werden, ob regional für alle Standorte geschulte Fachhändler zur Verfügung stehen, damit alle Wartungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten schnell und kompetent abgewickelt werden können.
Sind all diese Aspekte geklärt und ein gründlicher Testlauf absolviert, wird dann auch schnell klar, welche Geräte für welche Einsatzzwecke geeignet sind. Natürlich ist eine derartige Umstellung für ein Facility- oder Wohnungsunternehmen mit einem gewissen ökonomischen Risiko verbunden. Je größer der geplante Einkaufswert, desto länger können die Testphasen ausgehandelt werden. Ideal sind zwei Jahre, um wirklich Gewissheit zu haben, dass die Umstellung störungsfrei funktioniert und das Restrisiko gering gehalten wird. Kleinere Unternehmen sollten aber mindestens eine komplette Saison testen.
Ökonomische Vorteile
Ökonomisch bringt die Einführung der Akkutechnik enorme Vorteile. Die Kosten für Kraftstoffe, Öle, Wartungsteile wie Luftfilter, Zündkerzen oder Starterseile entfallen, die Reparaturkosten und die maschinenbedingten Ausfallzeiten sinken spürbar. Wichtig ist auch die Reparaturfähigkeit der Akkus. Bisher kann dies nur Pellenc gewährleisten, aber in naher Zukunft werden auch die anderen Hersteller nachziehen müssen. Das gebietet ihr Nachhaltigkeitsversprechen.
Die Unternehmen, die schon umgestellt haben, konnten schon nach kurzer Zeit auch für Mitarbeiter positive Auswirkungen vermelden. Die Arbeit ist unkomplizierter durch stufenlos regulierbaren Fahrantrieb bei den Rasenmähern sowie durch die einstellbare Motorgeschwindigkeit oder Werkzeugdrehzahl; keine Kraftstoffe unterschiedlicher Art sind mitzuführen und nachzutanken. Keine Tankstelle muss angefahren oder Sonderkraftstoff geordert und eingelagert werden, sondern zum Feierabend sind die Akkus nur in den sicheren Ladeschrank zu legen und an das Ladegerät anzuschließen.
Dazu kommen eine vereinfachte und aussagekräftige Abrechnung und Maschinenanalyse (Restlaufzeit, reale Laufzeit, Akkubelastung, Akkuverschleiß) sowie mehr Transparenz für die Mieter. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel das digitale Verfahren namens easysquare mit bildlicher Vorher-Nachher-Darstellung und einem Ticketsystem. Dadurch können die erfolgten Maßnahmen mit Datum und Uhrzeit den vorher digitalisierten Objektplänen zugeordnet und abgerechnet werden. Das dient auch der Dokumentation, was besonders im Winterdienst wichtig ist.
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