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FM-Standpunkt

Was ist eigentlich Pflege wert?

Wenn man eine Rückmeldung haben möchte, wie unsere Arbeit in der Öffentlichkeit bewertet wird - besonders die Pflege von Grün - dann muss man nur mal Zeitung lesen. "700 000 e für die Verschönerung von Grünflächen" schrieben da zum Beispiel die Kollegen einer Hamburger Tageszeitung neulich. Und ein hessisches Kreisblatt gab den Bericht des Landesrechnungshofes wieder, nach dem Bad Soden und Bad Wildungen für ihre teuren Kurparks gerügt wurden. Die würden das Fünffache dessen verschlingen, was die im Unterhalt günstigsten hessischen Kurparks jährlich kosten.
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Bei dem Wort "Verschönerung" läuft mir schon deshalb die Galle über, weil das Wort nicht annähernd wiedergibt, was dahinter steckt, nämlich eine Investition in die Infrastruktur mehrerer Stadtteile und in deren Lebensqualität. Und da sind 700 000 e im Vergleich ja nun eher Spielgeld. 700 000 e für "Verschönerung" werden aber sofort die Kritiker auf den Plan rufen, die das Geld gerne für vermeintlich wichtigere Dinge ausgeben möchten. So fatal wirkt falsche Kommunikation.

Und auch das Beispiel aus Hessen zeigt, wo wir stehen. Da der Landesrechnungshof fachlich keine Ahnung hat, aber Vergleiche braucht, hat er einfach die Liste der Kurstädte genommen, die Unterhaltskosten der Parks betrachtet und die dann durch die Summe der Kurgäste geteilt. So einfach ist Tennis. Kein Bezug zur Größe der Anlagen, zum Wert für die Infrastruktur und zur wirtschaftlichen Lage der Kommune. Wenn ein Kämmerer also wenig Geld für Pflege ausgibt, ist das in den Augen der Behörde gut, wenn er viel ausgibt, ist das böse.

Quatsch ist das, liebe Damen und Herren an den Taschenrechnern. Die Welt ist nämlich keine Scheibe. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie in der Kurstadt Bad Salzungen im benachbarten Thüringen eine historische Holzpergola verschwindet und das Wasserspiel zum Kieshaufen mutiert, weil vermutlich den Verantwortlichen der Unterhalt zu teuer war, weiß ich, wie man seine Anziehungskraft durch Pfennigfuchserei verzocken kann. Geldverschwendung anzuprangern, ist auf jeden Fall richtig. Aber eine differenziertere und qualifi ziertere Betrachtung darf man sich wünschen.

Als Verantwortliche für Pflege und Unterhalt leben wir schon seit Jahrzehnten damit, dass der Rotstift bei uns zuerst angesetzt wird. Doch weil immer mehr Menschen in Städten wohnen, wird der Druck auf die Kämmerer, für Lebensqualität mehr Geld bereitzustellen, immer größer. Das ist unsereChance, den Stellenwert unserer Arbeit zu steigern!

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