FM-Standpunkt
Ein Pyrrhussieg der Lobbyarbeit
In der heißgelaufenen Diskussion um Totalherbizide auf Basis des Wirkstoffs Glyphosat ist es schwer, mit einer differenzierten Position Gehör zu finden. Das liegt auch am Umgang mit den Bedenken und an den durch Lobbyarbeit überformten Prozessen. Denn letztlich ist es ja vollkommen unerheblich, ob und ab welcher Dosis glyphosathaltige Stoffe Krebs erzeugen. Letztlich ist doch die Frage, ob es überhaupt noch zeitgemäß ist, großflächig mit Stoffkombinationen zu arbeiten, von denen wir nicht wissen, wie sie in Kombination mit anderen Stoffen wirken und deren Ausbringung sich zudem kaum räumlich eingrenzen lässt.
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Nun hat Landwirtschaftsminister Christian Schmidt das Ganze noch getoppt, in dem er offensichtlich die unklare Lage nach der Bundestagswahl ausgenutzt hat, um die Pattsituation in der geschäftsführenden Regierung zu umgehen und aus der Enthaltung ein "Ja" zu machen. Das passt gut zu der bisherigen Diskussion und wird nicht dazu führen, dieselbe zu beruhigen. Denn wir kennen die Abläufe aus anderen Debatten: Je unredlicher die eine Seite die Situation zu beeinflussen versucht, desto hysterischer wird die andere Seite.
Grundsätzlich geht es aus meiner Sicht nicht darum, einen Wirkstoff zu verteufeln. Ich halte es nicht für problematisch, als ultima ratio zu einem Herbizid zu greifen. Aber der großflächige Einsatz eines Pestizids als fester Bestandteil von Anbau- oder Pflegesystemen kann eigentlich nicht unser Ernst sein. Da müssten jedem, der sich mit biologischen Prozessen schon einmal auseinandergesetzt hat, die Haare zu Berge stehen; ganz gleich, welche und von wem auch immer finanzierte Teilbetrachtung das Vorgehen für unbedenklich erklärt. Schließlich reden wir hier nicht über irgendeine geschlossene Produktionsstätte, sondern über unser aller Lebensraum.
In Wirklichkeit geht es in erster Linie um viel Geld, das einerseits mit den Mitteln verdient und das anderseits den Beteiligten durch den Einsatz eingespart wird. Und es geht in zweiter Linie um Bequemlichkeit. Nämlich um die, darüber nachzudenken, wie man Prozesse vernünftig umstellen kann, wenn bestimmte Prozessbestandteile nicht mehr zeitgemäß oder erlaubt sind. Und diese Bequemlichkeit ist vielleicht noch gefährlicher als der Wirkstoff selbst. Denn sie führt dazu, dass bestimmte Abläufe so lange fortgeführt werden, bis es irgendwo richtig brennt. Wer mal ein bisschen in der Geschichte zurückschaut und sich ansieht, welche Sachverhalte in der Vergangenheit alle als unbedenklich oder sicher erklärt wurden, weiß, was ich meine.
Grundsätzlich geht es aus meiner Sicht nicht darum, einen Wirkstoff zu verteufeln. Ich halte es nicht für problematisch, als ultima ratio zu einem Herbizid zu greifen. Aber der großflächige Einsatz eines Pestizids als fester Bestandteil von Anbau- oder Pflegesystemen kann eigentlich nicht unser Ernst sein. Da müssten jedem, der sich mit biologischen Prozessen schon einmal auseinandergesetzt hat, die Haare zu Berge stehen; ganz gleich, welche und von wem auch immer finanzierte Teilbetrachtung das Vorgehen für unbedenklich erklärt. Schließlich reden wir hier nicht über irgendeine geschlossene Produktionsstätte, sondern über unser aller Lebensraum.
In Wirklichkeit geht es in erster Linie um viel Geld, das einerseits mit den Mitteln verdient und das anderseits den Beteiligten durch den Einsatz eingespart wird. Und es geht in zweiter Linie um Bequemlichkeit. Nämlich um die, darüber nachzudenken, wie man Prozesse vernünftig umstellen kann, wenn bestimmte Prozessbestandteile nicht mehr zeitgemäß oder erlaubt sind. Und diese Bequemlichkeit ist vielleicht noch gefährlicher als der Wirkstoff selbst. Denn sie führt dazu, dass bestimmte Abläufe so lange fortgeführt werden, bis es irgendwo richtig brennt. Wer mal ein bisschen in der Geschichte zurückschaut und sich ansieht, welche Sachverhalte in der Vergangenheit alle als unbedenklich oder sicher erklärt wurden, weiß, was ich meine.
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