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Winterdienst: Forscher sagen weiterhin milden Winter voraus

Normalerweise machen Meteorologen keine Prognosen über mehrere Wochen im Voraus. Doch nun wagen die Klimaforscher Hans Graf von der University of Cambridge und Davide Zanchettin vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg den Tabubruch: Ihre Studie erlaubt erstmals Wetterprognosen für Mitteleuropa für den gesamten Winter. Die Vorhersage für diesen Winter lautet demnach: Lange schneereiche Kälteperioden sind nicht zu erwarten, dieser Winter bleibt vergleichsweise mild.
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Wie aber ist es möglich, dass angesehene Forscher ihr Dogma brechen und eine solch weitreichende Prognose veröffentlichen? Graf und Zanchettin haben eine Wetterküche entdeckt, die den Winter Mitteleuropas maßgeblich bestimmt. Sie liegt auf der anderen Seite der Erde über dem Pazifik, berichten die Klimatologen jetzt im Fachmagazin "Journal of Geophysical Research".

Über dem Pazifik zieht alle paar Jahre das Wetterungetüm El Niño auf, es bringt das Wetter auf der Welt durcheinander. Bei einem El Niño erwärmt sich der tropische Pazifik, wodurch sich Winde und Regengebiete weltweit verlagern. Dass El Niño für Unwetter sorgt, ist vielerorts dokumentiert worden. Bis nach Mitteleuropa jedoch schien der Atem El Niños nicht zu reichen: "Wesentliche Auswirkungen auf die Witterung Europas waren bislang nicht festgestellt worden", sagt der renommierte Meteorologe Gerhard Müller-Westermeier vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Doch nun zeigt die Studie von Hans Graf und Davide Zanchettin: Nach einem El Niño über dem Zentralpazifik gibt es Frostwinter in Europa - die Temperaturen liegen dann durchschnittlich um drei bis vier Grad niedriger als in anderen Wintern. Die Winter nach El Niños sind damit die kältesten in Deutschland. Entsprechend warm falle der Winter 2011/2012 aus, dem kein El Niño vorherging: "Bereits im Herbst habe ich anhand unserer Daten einen milden Winter vorhergesagt", berichtet Graf.

Die Forscher scheinen recht zu behalten: "Nach einer massiven Abkühlung sieht es nicht aus", sagt Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Nach ein paar Kältetagen dürften bald wieder milde Westwinde die Oberhand gewinnen - schließlich hat die pazifische Wetterküche den europäischen Winter dieses Jahr auf "mild" programmiert.     (Quelle: spon)

(c) DEGA GALABAU/campos online, 20. Januar 2012
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