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Tagung zu öffentlichem Grün

Grüne Antworten auf „heiße Fragen“

Auf dem Gelände von Häussermann Stauden + Gehölze in Möglingen findet zum ersten Mal eine Tagung zur Pflege und Gestaltung von öffentlichem Grün statt. In Kooperation mit dem VGL lädt das Unternehmen am 17. Juli 2025 Vertreter von Kommunen, Landschaftsarchitekten und Ausführende aus dem GaLaBau ein, um Impulse für ihre zukünftige Arbeit zu geben. Landschaftsarchitektin Kati Häussermann informiert im Interview.

von Heike Vossen erschienen am 30.04.2025
Tagung am 17. Juli © Häussermann Stauden + Gehölze
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Zur Person
Kati Häussermann
Freie Landschaftsarchitektin und PR/Marketing
Frau Häussermann, welche wichtigen Themen erwarten uns bei der Tagung am 17. Juli, die Sie gemeinsam mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. ausrichten? Es geht in diesem Jahr um die drängenden Fragen unserer Zeit – insbesondere um den Umgang mit den Folgen des Klimawandels in Städten und Gemeinden. Zum Einstieg verdeutlicht Jonas Gerke von der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit, welche ernsthaften Gesundheitsgefahren durch Hitze drohen und warum wir entschlossen gegensteuern müssen. Im weiteren Verlauf richten wir den Fokus auf praxisnahe Lösungsansätze, wie das Schwammstadtprinzip und klimaresiliente Vegetation, die wir mit konkreten Beispielen aus der kommunalen Praxis ergänzen. Damit die Kommunen mit all diesen Impulsen direkt in die Umsetzung gehen können, zeigt Christine Hellerström in einem abschließenden Vortrag, welche staatlichen Fördermittel zur Verfügung stehen. Wir wünschen uns, dass die Zuhörer diesen Tag mit vielen Ideen, neuer Inspiration und den Werkzeugen verlassen, um direkt ins Handeln zu kommen. Einige der Themen können die Tagungsteilnehmer in der Praxis in Ihrer Baumschule und Staudengärtnerei in der Umsetzung sehen – und zwar im neu eröffneten Jubiläumspark. Was hat es mit diesem auf sich? Üblich sind ja Schaupflanzungen in quadratischer, eher steriler Anmutung. Wir hatten jedoch für unseren Jubiläumspark ein anderes Bild vor Augen. Gewundene, organische Formen laden hier zum Spaziergang durch realitätsnahe Pflanzszenarien ein. Wir konnten 19 verschiedene Pflanzflächen realisieren: Wir zeigen besonders beliebte Staudenmischungen, „Meisterbeete“ mit und ohne Rosen, einheimische „Natur pur Beete“, brandneue Coppicing-Mischungen, eine Beet-Hommage an Piet Oudolf und unseren „Sunshine Reggae“, das Gewinnerbeet bei der BUGA in Mannheim. Allesamt begleitet von außergewöhnlichen, klimaresiliente Premiumgehölzen. Ein neues Thema, das Sie in Ihrem Jubiläumspark zeigen, ist Coppicing. Was hat es mit dieser Pflegemethode auf sich? In üblichen Staudenmischungen sind so gut wie keine Gehölze, um die verwendeten Stauden nicht zu verdrängen. Beim Coppicing-Konzept hingegen werden Gehölze bewusst mit Stauden kombiniert. Coppicing ist eine althergebrachte Pflegemethode, die aus der Niederwaldwirtschaft stammt. Sie bezeichnet das wiederholte Zurückschneiden von Gehölzen bis nahe am Boden, um ihre Lebensdauer zu verlängern und zugleich Wuchshöhe und -breite zu kontrollieren.
Durch den radikalen Rückschnitt beim Coppicing bedarf es keiner Fachkenntnis und ist damit für öffentliche Flächen absolut tauglich. Kati Häussermann
Heute beschreibt Coppicing einen spannenden Gestaltungsansatz in der Pflanzenverwendung. Durch das konsequente, beinahe bodennahe Zurückschneiden treiben die Gehölze buschiger, großblättriger und teils farbintensiver aus und erzeugen ganz neue Reize in den Pflanzenkompositionen. In Sachen Pflege ist das Konzept simpel. Durch den radikalen Rückschnitt bedarf es keiner Fachkenntnis und ist damit für öffentliche Flächen absolut tauglich.
Entwurfsskizze Jubiläumspark, der in diesem Jahr entstanden ist.
Entwurfsskizze Jubiläumspark, der in diesem Jahr entstanden ist. © Häussermann Stauden + Gehölze
Ihr Unternehmen bietet Kommunen Unterstützung bei der Staudenauswahl an? Was heißt das konkret in der Praxis und gibt es bereits Gemeinden, mit denen Sie aktiv zusammenarbeiten? Die Gemeinde Möglingen setzt seit Jahren auf attraktive Staudenpflanzungen. Begonnen hat die Zusammenarbeit mit deren Wunsch nach abwechslungs- und artenreicheren Grünflächen. Nach einem Vor-Ort-Termin mit unserer Gartenplanerin Simone Hofmeister wurden geeignete Flächen ausgewählt, von den Gemeindemitarbeitern vorbereitet sowie gepflanzt und von Frau Hofmeister zuvor ausgelegt. Dreimal jährlich konnten wir dann bei Vor-Ort-Terminen unsere Empfehlungen zur Korrektur und Pflege geben. Unser brandneues Video „Pflegekurs für öffentliche Grünanlagen“ unterstützt hier ebenfalls: In Zusammenarbeit mit campus botanicus haben wir mit dem Videokurs „Pflege von Staudenbeeten leicht gemacht“ ein digitales Produkt entwickelt, das anschaulich die wichtigsten Arbeitsschritte im Jahresverlauf aufzeigt. So können auch unerfahrene Mitarbeitende kompetent, eigenständig und ohne Anleitung die Grünflächenpflege bewältigen.
Kati Häussermann arbeitet als Landschaftsarchitektin in Deutschland und der Schweiz. Bei Häussermann plant sie ausgewählte Gärten für Kunden aus dem Gartencenter CampoVerde.
Kati Häussermann arbeitet als Landschaftsarchitektin in Deutschland und der Schweiz. Bei Häussermann plant sie ausgewählte Gärten für Kunden aus dem Gartencenter CampoVerde. © Häussermann Stauden + Gehölze
Mit Staudenmischungen arbeiten mittlerweile einige Kommunen und haben gute Erfahrungen – einige Ihrer Staudenkompositionen sich noch nicht unbedingt jedem geläufig – wie die „Meisterbeete“ und „Natur pur Beete“. Für welche Standorte eignen sich diese Mischungen? Die „Meisterbeete“ sind vorkonfektionierte Pflanzideen, die perfekt harmonieren. Ideal für kleinere, repräsentative Flächen im öffentlichen Raum und ohne Investition in die Planung direkt nutzbar. Wir bieten insgesamt sechs reine Staudenbeete für unterschiedliche Standorte und Verwendungsmöglichkeiten: In der vollen Sonne, alternativ mit guter Wasserversorgung oder heiß und trocken; im lichten Schatten am Gehölzrand oder an der eher trockenen Nordseite vom Haus. Vier Stauden-Rosen-Kombinationen runden das Angebot ab. Jeweils in zwei Farbvarianten für vollsonnige Standorte und gute Wasserversorgung. Einmal mit gleichmäßigem Höhenaufbau beidseitig begehbar und einmal nach hinten ansteigend, ideal vor Hecken. Alle Varianten sind quadratmeterweise bestellbar. Die „Natur pur Beete“ sind solide und attraktive Pflanzplanungen mit heimischen Wildstauden. Durch ihren Einsatz kann die öffentliche Hand aktiv etwas gegen den Verlust der Artenvielfalt tun, ohne in Planungsleistung investieren zu müssen. Hier bieten wir sechs unterschiedliche Zusammenstellungen für verschiedenste Standorte an, die ebenfalls quadratmeterweise erhältlich sind: für trockene Böden, für frische Böden und für Gehölzränder.
Anmeldung
  • Ort: Häussermann Stauden+Gehölze GmbH. Im Kornfeld 4, 71696 Möglingen
  • Datum: 17. Juli 2025
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