Die Zitterpappel ist Baum des Jahres 2026
Die Zitterpappel (Populus tremula) wurde vom Kuratorium der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2026 gewählt. Die heimische Baumart gilt als robuster Pionierbaum und kommt mit unterschiedlichsten Böden, Wasserständen und Temperaturen zurecht.
von Dr. Silvius Wodarz Stiftung/BUND/BdB/Redaktion erschienen am 05.11.2025Zitterpappeln sind in der Lage, als Pioniere Kahlflächen rasch zu bewachsen. Dabei bereiten sie den Boden und das Mikroklima für andere Baumarten. Außerdem kommen Zitterpappeln mit einem breiten Spektrum an Standortbedingungen klar und sind dadurch widerstandfähig gegen Hitze, Dürre, Dauerregen und andere Wetterextreme, die eine Folge der Klimakrise sind. Zitterpappeln ernähren mit ihren Blättern die Raupen seltener Tagfalter wie Großer Eisvogel oder Kleiner Schillerfalter, ihre dicken Stämme aus weichem Holz bieten Spechten, Fledermäusen und Insekten Unterschlupf und Nahrung.
Als die am schnellsten wachsende Baumart Mitteleuropas mit entsprechend weichem Holz bietet die Art oft schon in jungen Jahren sehr viele Baumhöhlen und damit Lebensraum für viele Tierarten. Zitterpappeln werden als Pioniere nur rund 100 Jahre alt. Sie lassen sich als Lichtbaumart in Folge der natürlichen Waldentwicklung von den nachfolgenden Bäumen wie der Rotbuche überwachsen, stellen also kein Problem beim Belassen im Bestand dar, sondern bereichern und stabilisieren den Wald.
Der Bund deutscher Baumschulen äußert sich positiv: „Die Wahl der Zitterpappel zeigt, wie wichtig anpassungsfähige und robuste Baumarten für unsere Zukunft sind“, erklärte Hajo Hinrichs, Präsident Bund deutscher Baumschulen (BdB). „Sie steht für Vielfalt und Regeneration – Eigenschaften, die wir in unseren Wäldern, Städten und Parks gleichermaßen brauchen. Der Baum des Jahres macht jedes Jahr aufs Neue deutlich, welchen Beitrag Bäume für Klima, Artenvielfalt und Lebensqualität leisten – und dass sie nicht nur gepflanzt, sondern auch verstanden und gepflegt werden müssen.“
Auch der Der BUND lobte die Entscheidung der Dr. Silvius Wodarz Stiftung. Nicola Uhde, BUND-Expertin für Waldpolitik, führt aus: „Wir freuen uns, dass mit der Zitterpappel als Baum des Jahres 2026 eine heimische Baumart ausgewählt wurde, der in Zeiten von Klimakrise und Artensterben eine größere Rolle als bisher zukommen sollte. Zitterpappeln sind echte Zukunftsbäume für Biodiversität und Klima, denen wir wieder mehr Raum geben sollten.“


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