Mit der richtigen Maschine zum bestmöglichen Kehrergebnis
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Die Bodenreinigung im gewerblichen Bereich dient zahlreichen Zwecken, unter anderem der Verminderung von Unfallgefahren, dem Werterhalt von Bodenbelägen, der Verhinderung von Sekundärverschmutzungen und der Verbesserung des Firmenimages. Diesem Nutzen der Reinigung steht ein entsprechender finanzieller Aufwand gegenüber, der durch den Einsatz moderner Kehrtechnik weitest möglich verringert werden kann.
Unterschiedliche Flächen erfordern unterschiedliche Kehrmaschinen
Beim Kauf einer Kehrmaschine sollte man sich zum einen über die geeignete Antriebsart klar werden: Während handgeschobene Geräte für kleine Flächen verwendet werden, werden handgeführte Geräte für etwas größere Flächen genutzt. Diese sind einerseits mit einem Elektromotor erhältlich. Da bei akkubetriebenen Geräten keine Abgase entstehen, sind diese ideal für die Reinigung in Innenbereichen, beispielsweise für Hartflächen wie beschichteter und unbeschichteter Betonstrich, aber auch für textile Bodenbeläge. Für ein ermüdungsfreies Arbeiten wird man sich bei sehr großen Reinigungsflächen für eine Aufsitzkehrmaschine entscheiden.
Wie funktioniert eine Kehrmaschine eigentlich?
Die Technik ist bei den meisten Kehrmaschinenmodellen gleich: Die Maschine kehrt mit dem Seitenbesen das Kehrgut von Rändern und Ecken vor die quer zur Fahrtrichtung liegende Hauptkehrwalze. Diese transportiert den Schmutz in den Kehrgutbehälter. Der beim Kehrvorgang von der Kehrwalze aufgewirbelte Staub wird durch eine Saugturbine abgesaugt und in einem Filtersystem abgeschieden.
Grundsätzlich sind zwei Kehrprinzipien zu unterscheiden: das Kehrschaufel- und das Überwurfprinzip. Beim Kehrschaufelprinzip dreht sich die Kehrwalze gegen die Fahrrichtung und befördert den Schmutz in den vorne liegenden Kehrgutbehälter. Die niedrigere Bürstendrehzahl und der kurze Kehrweg ermöglichen ein staubarmes Kehren bei geringem Bürstenverschleiß. Beim Überwurfprinzip wird der Schmutz gegen die Fahrtrichtung aufgenommen und über die Hauptkehrwalze in den hinten liegenden Kehrgutbehälter transportiert. Die Überwurftechnik hat mehrere Vorteile: Da sich der Kehrgutbehälter hinter der Walze befindet, hat die Maschine vor der Kehrwalze so viel Bodenfreiheit, dass auch größere Teile bis zur Walze passieren können. Durch das Öffnen der Grobschmutzklappe können je nach Gerätegröße selbst Getränkedosen aufgenommen werden. Bei Aufsitzmaschinen, die nach dem Überwurfprinzip arbeiten, kann der Fahrersitz im Frontbereich untergebracht werden, wo der Bediener die beste Übersicht auf den Arbeitsbereich hat. Zudem wird der Kehrgutbehälter mit einem Befüllgrad von 85 - 100 % bei dieser Technik bestmöglich ausgenutzt.
Reinigung auf unebenen Böden
Bei Geräten mit fest eingestellter Kehrwalze ist eine Anpassung des Kehrspiegels erforderlich, damit die Leistung durch das Kehren bei Verschleiß und auf unebenen Flächen nicht nachlässt. Pendelnd gelagerte Kehrwalzen gleichen hingegen Bodenunebenheiten und Verschleiß automatisch aus, sodass stets das bestmögliche Kehrergebnis erzielt wird. Diese sind auch mit einem sogenannten "Teach-System" erhältlich, das je nach Untergrund und Verschmutzung verschiedene Kehrprogramme auswählt.
Welche Beborstung ist die Richtige? Kommt darauf an.
Einen entscheidenden Einfluss auf das Kehrergebnis hat auch die Beborstung. Bei Walzenbürsten unterscheidet man vier Besatzmuster: Der gerade Besatz eignet sich hauptsächlich für handgeschobene Kehrmaschinen und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Kehrguts im Kehrgutbehälter. Mit der diagonalen Beborstung erzielt man eine hohe Laufruhe, der Kehrgutbehälter wird jedoch einseitig befüllt. Die größte Laufruhe gewährleistet die Spiral-V-Beborstung, bei der der Schmutz zur Mitte des Kehrgutbehälters geschleudert wird, von wo aus er sich gleichmäßig verteilt. Auch in Kurvenfahrten ermöglicht die Spiral-V-Beborstung eine sehr gute Schmutzaufnahme. Die volle Beborstung stellt bei hoher Laufruhe die bestmögliche Aufnahme von Feinstaub sicher und wird hauptsächlich für glatte Böden im Innenbereich verwendet. Neben den Besatzmustern werden noch drei verschiedene Arten von Kehrwalzen unterschieden: Die Standard Hauptkehrwalze hat eine mittlere Bürstenhärte, ist relativ verschleißarm und wasserbeständig. Damit eignet sie sich für vielfältige Anwendungen, darunter der Asphalt oder Verbundstein. Die harte Hauptkehrwalze hat viele starke Borsten, ist sehr verschleiß- und wasserfest und für die Reinigung von rauen Untergründen, festsitzendem Schmutz oder schwerem Kehrgut besonders geeignet. Zuletzt gibt es noch die weiche Hauptkehrwalze, deren Beborstung sehr fein und dicht ist. Idealerweise sollte sie für Feinstaub im Innenbereich sowie für empfindliche, sensible Böden eingesetzt werden.
Staub zurückhalten: Filter machen es möglich
Bei Kehrsaugmaschinen sorgen Filtersysteme für saubere Abluft und vermeiden damit eine Sekundärverschmutzung der Umgebung. Die Auswahl aus Papier, Polyester oder Vliesmaterial bietet für jede Anwendung den passenden Staubfilter. Maschinen der gehobenen Klasse besitzen serienmäßig elektrische Filterrüttler mit Automatikfunktion, die kontinuierliches Arbeiten und lange Filterstandzeiten gewährleisten. Die Staubabsaugung muss beim Kehren nasser Flächen unterbrochen werden können, um den Filter vor Feuchtigkeit zu schützen.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Ein Augenmerk sollte der Käufer auch auf die verschiedenen Lenktechniken der Kehrmaschine werfen. Eine Frontlenkung bietet gegenüber der Hecklenkung mehrere Vorteile: Da das Heck in der Kurve nicht ausschwenkt, muss der Fahrer nicht zurückstoßen, wenn er nach einer Randfahrt von einem Regal oder einer Wand weglenken möchte. Zudem ist der Schulungsaufwand geringer als bei Hecklenkern, da der Frontlenker ein Fahrgefühl vermittelt, das die meisten bereits vom Autofahren kennen.
Schließlich wird sich der Anwender noch für die technischen Details interessieren, die den Fahr- und Bedienkomfort einer Kehrmaschine erhöhen. Die Bedienung der Maschine sollte möglichst einfach und intuitiv erfolgen – das Color Coding von Kärcher ist hierbei sehr hilfreich. Ein kleiner Wendekreis und große Räder sind beim Kehren von Vorteil. Zudem tragen ausreichende Fuß- und Beinfreiheiten sowie Übersichtlichkeit erheblich zum Fahrkomfort bei. Größere Kehrgutbehälter müssen, sofern sie nicht hydraulisch entleerbar sind, leicht zu entnehmen sein. Alle Aggregate einer Kehrmaschine sollten durch einfaches Öffnen der Abdeckhaube erreichbar sein, um eine einfache Wartung und Reparatur sicherzustellen.
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