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Dr.-Ing. Horst Hanke: Packen wir's an - kontinuierlich

Der nächste Winter kommt bestimmt – damit wurde früher für das rechtzeitige Einlagern von Heizöl geworben. Heute hat man manchmal den Eindruck, dass dies nicht mehr allen bewusst ist. Viele glaubten, die globale Erwärmung mache den Winterdienst überflüssig, oder der Winterdienst sei mit geringem Aufwand ohne große Vorbereitung möglich.
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Doch die beiden letzten Winter haben uns das Gegenteil gelehrt. Sie waren deutlich kälter als normal, es fiel erheblich mehr Schnee als üblich, und in ungewohnter Heftigkeit. Dies hat nicht nur vielerorts die Winterdienstbetriebe an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht, sondern es ergaben sich auch erhebliche Versorgungsprobleme beim Streusalz.

Die globale Erderwärmung ist (glücklicherweise) deutlich geringer als die jährlichen Schwankungen der Winter. Zudem gibt es sogar Thesen, dass der Klimawandel in den nächsten Jahren vermehrt Kaltluftströme nach Mitteleuropa lenkt. Wir müssen in jedem Fall in unseren Breitengraden mit solchen Wintern rechnen und dafür vorsorgen. Die Feuerwehr schafft auch nicht ihre Fahrzeuge ab oder reduziert das Löschmittel, wenn es mal einige Zeit keinen großen Brand gab.

Was heißt das? Die Winterdienstbetriebe müssen ausreichend Personal, Fahrzeuge und Geräte vorhalten, um auch Schnee zeitgerecht und effektiv räumen zu können. Einsatzpläne müssen vorgehalten werden, das Personal ist regelmäßig zu schulen. Die Lagerkapazitäten für Salz müssen ausreichend groß sein, um eine gewisse Zeit heftigen Schneefalls abdecken zu können. Denn die Salzindustrie kann in solchen Extremfällen nicht ausreichend nachliefern.

Es ist natürlich nicht möglich, für jeden theoretisch möglichen Eventualfall vorzusorgen. Sowohl Personal und Gerätepark als auch Lagerkapazitäten haben ihre Grenzen. Insofern ist eine der Lehren der letzten Winter auch, dass man ein Szenario für den Fall haben muss, dass trotz optimierter Vorsorge die Salzbestände zur Neige gehen. Also ein eingeschränkter Not-Winterdienst mit minimalem Salzeinsatz, bei dem trotzdem der Verkehr weitgehend aufrechterhalten werden kann. Der Dezember 2010 hat gezeigt, dass dies – wenn auch mit hohem Aufwand – möglich ist und von den Verkehrsteilnehmern in dieser Extremsituation auch akzeptiert wird; wenn es durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird.
Also: Um es mit einem anderen Werbeslogan zu sagen: Es gibt viel zu tun – packen wir’s an!

Dr.-Ing. Horst Hanke, Vorsitzender des FGSV-Arbeitsausschusses Winterdienst

 

(c) Flächenmanager online, 7.9.11

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