Auch wir haben eine Verantwortung!
Während viele Bürger das Flüchtlingsgeschehen weitgehend über die Medien wahrnehmen, stehen gerade die Kommunen mittendrin. Auf ihrem Rücken werden die Versäumnisse ausgetragen, die EU, Bundesregierung und Länderregierungen zu verantworten haben. Es ist deshalb verständlich, dass vielen Verantwortlichen die Zornesröte ins Gesicht steigt.
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Umso schöner sind alle Meldungen – und derer gab es in letzter Zeit viele – in denen Bauhöfe und Betriebe Flüchtlinge integriert haben, um den Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben. Denn anders als viele Dummköpfe auf der Straße skandieren, wollen die allermeisten, die zu uns kommen, möglichst schnell arbeiten und für sich selbst sowie ihre Familien zu Hause (wo immer das sein mag) sorgen können. Der Weg, den Leuten Arbeit zu geben, statt sie in ihren Unterkünften schmoren zu lassen, ist deshalb der einzig wahre.
Gerade den Kommunen sei gesagt: Ja, es ist absolut unerträglich, dass Bundes- und Landespolitik bisher dermaßen versagt und Sie im Stich gelassen haben. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie gerade auch eine ganz große Chance haben und stolz darauf sein können, wenn es Ihnen gelingt, diese für sich zu nutzen. Denn gerade viele ländliche Gemeinden, die unter Abwanderung, Arbeitskräftemangel und Überalterung zu leiden haben, bietet sich eine große Gelegenheit: Da kommen Menschen, die es nicht vergessen werden, wenn sie willkommen geheißen werden, und viele werden bleiben. Sie stellen oft viel weniger Ansprüche und werden auch Jobs annehmen, für die es immer schwerer wird, Kräfte zu finden. Die Alternative heißt Schrumpfung und Verlust von Wohlstand. Auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen. Die jedenfalls, die gerade brandschatzend und gewaltverübend durch die Lande ziehen, werden uns ganz bestimmt nicht dabei helfen, unser Demografieproblem zu lösen, ganz im Gegenteil.
Deswegen sprechen Sie doch auch mit Ihren Mitarbeitern. Werben Sie für Verständnis und zeigen Sie auch die Chancen auf. Es müssen nicht alle einer Meinung sein. Aber machen Sie den Menschen klar, dass unsere heutige Situation bei aller individuellen Unzufriedenheit und politischen Unzulänglichkeiten weltweit betrachtet eine Luxusposition ist. Und die haben wir nur, weil wir eine stabile Demokratie mit einem immer noch sehr guten sozialen Netz haben. Jetzt ist Zeit, demokratische Reife zu zeigen und sich dieser Luxusposition würdig zu erweisen.
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