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Hubarbeitsbühnen

Immer wieder hoch hinaus

Wenn Baumpflegeprofis neueste Technik und Trends rund um Hubarbeitsbühnen erleben wollen, können sie zum Messegelände in Karlsruhe kommen. Dort versammeln die Platformers’ Days regelmäßig alle Akteure rund um Arbeitsbühnen, Krane und Stapler in der DACH-Region. In diesem September feierte das Branchenereignis sein 25. Jubiläum und seine dritte Ausgabe am badischen Standort.

von Joachim Zeitner erschienen am 04.12.2024
Hoch hinaus ging es für manche Messebesucher während der diesjährigen Platformers’ Days auf dem Messegelände in Karlsruhe. © Joachim Zeitner
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Seit einem Vierteljahrhundert gelten die Platformers’ Days als bedeutendste Fachmesse für Arbeitsbühne, Kran und Stapler in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Branchenkenner wissen es noch – im Jahr 1999 feierte man die Erstausgabe im hessischen Hohenroda mit einem guten Dutzend Ausstellern und einigen Hundert Besuchern. Weil das Event für Höhenzugangstechnik jedoch ein großer Erfolg wurde und beständig wuchs, wechselten die Veranstalter im Jahr 2020 auf das großflächige Messegelände in Karlsruhe. Dort kamen in diesem Jahr rund 110 Aussteller auf insgesamt 32.000?m² Hallen- und Freifläche zusammen, um Interessierten ihre breiten Paletten an Maschinen und Begleitprodukten zu zeigen.

Dabei ging auch in diesem Jahr wieder die Präsenz zahlreicher Hersteller über die reine Standfläche hinaus. So präsentierten sich auf den Showflächen „Demo-Area“ und „Elektro-Park“ rund ein Dutzend Hersteller der Hebe- und Höhenzugangstechnik und ließen sich von Besuchern eingehend befragen. Die Aktionshalle und das Atrium der Messe Karlsruhe gaben der traditionellen „PD-Networking-Night“ am Abend des ersten Messetages eine stilvolle Kulisse zum Verweilen und Netzwerken.

Ausgefeilte Antriebstechnik

Die Hersteller von Hebe- und Höhenzugangstechnik lassen nichts unversucht, den Umgang mit ihren Produkten schneller, sicherer und umweltgerechter zu machen. Insbesondere der elektrische Antrieb von Hubarbeitsbühnen etabliert sich immer mehr, aber auch klassische Antriebsformen bleiben unverzichtbar. Daneben haben die Hersteller weitere Verbesserungen in Details umgesetzt: Optimierte Materialien und Bauelemente erhöhen die Reichweiten und Korblasten. Sinnfällige Elektronik macht Arbeitsbewegungen schneller, geschmeidiger und sicherer. Telematiklösungen erhöhen die Einsatz- und Servicesicherheit. Was einzelne Aussteller nach Karlsruhe brachten, ließ sich am ersten Messetag bei einem – von der Messeleitung organisierten – Branchenrundgang „GaLaBau“ erleben. Hier ein Überblick einzelner Stationen.

Auf einem Pkw-Anhänger festgezurrt, lässt sich der neue Leguan 195 von Avant Tecno schnell zum nächsten Einsatzort fahren und abstützen.
Auf einem Pkw-Anhänger festgezurrt, lässt sich der neue Leguan 195 von Avant Tecno schnell zum nächsten Einsatzort fahren und abstützen. © Joachim Zeitner
© Joachim Zeitner

Avant Tecno kam mit seinen Hubarbeitsbühnen der Leguan-Baureihe auf das Messegelände. Neuestes Mitglied der Familie ist der Leguan 195 (19,70?m Arbeitshöhe, 9,90?m seitliche Reichweite, 250?kg maximale Korblast) – eine geländetaugliche Maschine auf robuster Kettenplattform, welche die Geschwindigkeit und Vielseitigkeit des Leguan 190 mit den Leistungsmerkmalen des Modells 225 kombiniert. Sein Ausleger wurde für schnelle und sanfte Bewegungen gestaltet.

Die intuitive Joystick-Steuerung bietet einen schnellen Ein-Knopf-Zugriff auf die Ausgangs- und Arbeitsposition, die intelligente Steuerungsschnittstelle setzt das in nahtlose, präzise und sichere Bewegungen um. Die geschützte Auslegerstruktur macht den Leguan unempfindlich bei Stößen, herabfallenden Ästen und Sägemehl. Den Antrieb besorgen ein Kubota-Dieselmotor (15?kW) und ein Elektromotor (230/110?V) mit batteriebetriebenem Notablass-System.

Hematec zeigte einen repräsentativen Ausschnitt seines Angebotes, darunter die speziell für Baumpfleger interessante anhängermobile Dino 160XT II.
Hematec zeigte einen repräsentativen Ausschnitt seines Angebotes, darunter die speziell für Baumpfleger interessante anhängermobile Dino 160XT II. © Hematec

Hematec brachte einen breiten Ausschnitt seines Angebotes nach Karlsruhe – darunter mehrere Gelenkteleskop- und Teleskop-Arbeitsbühnen in diversen Formen der Mobilität. Auf eigenen Rädern bringt der leichte Selbstfahrer (mit Stützen) Dinolift-Rhino 280RXT (28,00?m/16,00?m/230?kg) seine enorme Arbeitshöhe und Reichweite zum Einsatzort. Das leichte Anhängermodell Dino 160XT II (16,00?m/9,10?m/215?kg) ist für kleinere Pkw-Zugfahrzeuge geeignet. Auf Iveco Daily-Chassis (3,5?t) fährt die Isoli PT 200J mit Korbarm zum Einsatzort.

Auch zwei Van-Teleskopbühnen waren in Karlsruhe dabei. Das Modell Klubb KL32 (12,50?m/7,30?m/120?kg) mit Korbarm fährt auf einem klassischen 3,5-t-Renault-Van zum Einsatzort. Vollelektrisch ist das Modell Klubb KL21B (11,40?m/6,50?m/120?kg) unterwegs. Zwei Helix-Vertikalmastbühnen, ein Gefas-Arbeitsbühnentransporter und ein mobiler Helix-Montagekran rundeten die Vorstellung von Hematec ab.

Die kompakte Raupenbühne X18JP von JLG (rechts) war neben dem mächtigen Modell 660SJ mit seinen unübersehbaren Quad-Tracks zu sehen.
Die kompakte Raupenbühne X18JP von JLG (rechts) war neben dem mächtigen Modell 660SJ mit seinen unübersehbaren Quad-Tracks zu sehen. © Joachim Zeitner
Die kompakte Raupenbühne X18JP von JLG (rechts) war neben dem mächtigen Modell 660SJ mit seinen unübersehbaren Quad-Tracks zu sehen.
Die kompakte Raupenbühne X18JP von JLG (rechts) war neben dem mächtigen Modell 660SJ mit seinen unübersehbaren Quad-Tracks zu sehen. © Joachim Zeitner

JLG wählte die große Teleskopbühne 660SJ (20,02?m/17,40?m/340,00?kg) als einen der größten Hingucker auf seinem Stand. Mächtige Quad-Tracks aus Gummi ermöglichen ab Werk eine reibungslose Fahrt über Hindernisse im Gelände. Wer eine 660SJ oder 600S mit Rädern besitzt und geländetauglich machen möchte, kann die Raupen auch als Nachrüstsatz separat kaufen.

Während der Besucherführung zeigte man die kompakte Raupenbühne X18JP (18,55?m/ 7,15?m/230?kg). Sie kann mit allen Antriebsarten bestellt werden: Benzin- oder Dieselmotor oder Elektroantrieb (Elektromotor 230 V plus Li-Ionen-Akku, integrierter Batterieaufwärmung für kalte Arbeitstage und Bord-Ladegerät) sowie mit einem Twin-Antrieb. Das macht die Bühne fit für den Innenbereich, für bodenschonende Einsätze auch mit weißen Gummiketten. Der Arbeitskorb ist abnehmbar, dann ist die Raupenbühne 79?cm schmal. Auf schrägem Terrain ist sie bis 10° Neigung aufstellbar, auf steiler geneigtem Untergrund muss mit Bodenplatten unterbaut werden.

Anfang September 2024 vermeldete JLG Industries, ein Unternehmen der Oshkosh Corporation, dass Oskosh die Übernahme von Ausa (Spanien) abgeschlossen hat und damit sein Access-Segment um dessen kompakte, geländegängige Maschinen für Transport und Materialumschlag erweitert hat.

Dieser Minikran M060Li-Ion von Kunze kann schwere Lasten heben. Größere Modelle können auch mit CE-konformen Arbeitsplattformen ausgerüstet werden.
Dieser Minikran M060Li-Ion von Kunze kann schwere Lasten heben. Größere Modelle können auch mit CE-konformen Arbeitsplattformen ausgerüstet werden. © Joachim Zeitner

Kunze mit seinen zahlreichen Stützpunkten in ganz Deutschland zeigte nicht nur Arbeitsbühnen, sondern aus der M-Range raupengetriebener Minikrane vom Hersteller BG Lift das Modell M060Li-Ion. Es wiegt ohne Zubehör 720?kg + 200?kg Ballast und entwickelt eine Tragfähigkeit von 580?kg über dem Laufwerk sowie 115 bis 240?kg bei 3?m maximaler Ausladung zur Seite oder nach vorne. Diese Minikrane sind für Außeneinsätze in schwierigem Gelände optimiert und für Lastbewegungen im Pick-&-Carry-Betrieb einsetzbar. Hierfür gehören Funkfernbedienungen zur Serienausstattung.

Sämtliche Modelle können mit hydraulischen Seilwinden sowie Fixhaken mit Schwanenhals ausgestattet werden. Die beiden größeren Modelle können aber auch mit CE-konformen Arbeitskörben verwendet werden. Die Kauf- und Mietprodukte von Kunze umfassen unter anderem Lkw-Bühnen von Socage, Raupenbühnen von Platform Basket, Anhängerbühnen von Dino sowie Telenk- und Teleskopbühnen von Genie.

Die Lkw-Bühne Scorpion 16 Pro von Oil & Steel kann auf 3-5-t-Trägerfahrzeugen Isuzu M21 (im Bild), Mercedes-Benz Sprinter und Iveco Daily aufgebaut werden.
Die Lkw-Bühne Scorpion 16 Pro von Oil & Steel kann auf 3-5-t-Trägerfahrzeugen Isuzu M21 (im Bild), Mercedes-Benz Sprinter und Iveco Daily aufgebaut werden. © Joachim Zeitner
Luft nach oben: Knapp 21?m Arbeitshöhe erreicht diese Raupen-Arbeitsbühne aus der Baureihe Octoplus vom italienischen Hersteller Oil & Steel.
Luft nach oben: Knapp 21?m Arbeitshöhe erreicht diese Raupen-Arbeitsbühne aus der Baureihe Octoplus vom italienischen Hersteller Oil & Steel. © Joachim Zeitner

Oil & Steel ist seit rund zwei Jahren ein Teil der Bauscher-Gruppe. Aus seinem Programm an Arbeitsbühnen auf Lkw-Fahrgestell oder Raupenlaufwerk der Baureihen Snake, Scorpion und Ocotoplus zeigte der Aussteller auf dem Messestand unter anderem die Lkw-Teleskopbühne Scorpion 16 Pro (16,00?m/11,30?m/300?kg) auf einem Isuzu-Fahrgestell. Die Baureihe Scorpion umfasst Lkw-Bühnen auf 3,5-t-Fahrgestellen und erreicht Arbeitshöhen bis 23,00?m bei Reichweiten bis 3,00?m. Die Teleskopaufbauten gibt es wahlweise mit oder ohne Korbarm.

Während des GaLaBau-Rundgangs wurde jedoch besonders auf die Raupenbühne und Octoplus 21 (20,70?m/10,60?m/250?kg) eingegangen. Die Gelenkteleskop-Arbeitsbühnen der Baureihe Octoplus umfassen auch ein vollelektrisches 14-m-Modell, das über eine Li-Ionen-Batterie verfügt und bei Bedarf auch mit Netzstrom (230?V) betrieben werden kann.

Palfinger stellte auf dem Messegelände in Karlsruhe die neue TEC-Reihe als nächstes Level von Arbeitsplattformen auf Basis von Straßenfahrzeugen vor.
Palfinger stellte auf dem Messegelände in Karlsruhe die neue TEC-Reihe als nächstes Level von Arbeitsplattformen auf Basis von Straßenfahrzeugen vor. © Joachim Zeitner

Palfinger stellte die neue TEC-Reihe als das nächste Level seiner Hubarbeitsbühnen ins Zentrum des Messestandes. Die Modelle erreichen Arbeitshöhen von 19 bis 20?m und sind serienmäßig mit der Option ausgestattet, ein eDrive-Akkupaket zu installieren. Sie zeigen eine verbesserte Steuerung und optimierte Bewegungsabläufe, eine intelligente Abstellautomatik mit integrierter Stütznivellierung, eine erhöhte Korbstabilität und neue, komfortable Features im Arbeitskorb. Der Aufbau ist auf verschiedenen Chassis in mehreren Gewichtsklassen möglich (3,5?t, 5,0?t, 10,5?t).

Ein Angebot an Baumpfleger, das weit über Vermiet-Modelle hinausgeht, sind keilförmige Plattformen für einfachen Zugang in dichten Kronen, Halterungen für Kettensägen sowie Korbkräne zum Ablassen von abgesägtem Material. Dank der Gewichtsreduktion durch überarbeitete Komponenten und Materialien können jetzt noch mehr verfügbare Optionen integriert werden, ohne dass das Zulassungsgewicht überschritten wird.

Eine typische Form der Höhenzugangstechnik für Baumpfleger in beengter Umgebung: die Raupenbühne Bluelift SA 22 von Ruthmann (rechts)
Eine typische Form der Höhenzugangstechnik für Baumpfleger in beengter Umgebung: die Raupenbühne Bluelift SA 22 von Ruthmann (rechts) © Joachim Zeitner
Abgasfreie Einsätze fährt der vollelektrische Ruthmann Ampero TBR 260 E. Die Batterie des Iveco Daily wird für den Fahrantrieb und den Steiger genutzt.
Abgasfreie Einsätze fährt der vollelektrische Ruthmann Ampero TBR 260 E. Die Batterie des Iveco Daily wird für den Fahrantrieb und den Steiger genutzt. © Joachim Zeitner

Ruthmann zeigte die ganze Bandbreite an Höhenzugangstechnik für Baumarbeiten – darunter die Raupenbühne Bluelift SA22 (22,00?m/10,90?m/250?kg), die mit Benzin-, Elektromotor oder Hybridantrieb erhältlich ist. Ganz elektrisch ist die Lkw-Bühne Steiger Ampero TBR 260 E (26,00?m/17,00?m/250?kg) auf Serienfahrgestellen (5,5 bis 7,2?t) unterwegs.

Während der Platformers’ Days kündigte Ruthmann eine weitere Innovation an – den Reichweiten-Gigant Steiger T 380 XS (38,00?m/32,10?m/500?kg). Mit einer Fahrzeuglänge von nur 8,35?m (4 × 2) zählt der T 380 XS zu den kürzesten Fahrzeugen seiner Klasse und erreicht gleichzeitig eine riesige Arbeitshöhe. Das serienmäßige DRS-System (Dynamic Reach System) ermöglicht die enorme seitliche Reichweite – in 32?m Arbeitshöhe bietet er bis zu 8?m mehr Reichweite als vergleichbare Modelle. Der variable Turm ermöglicht bodennahe Beladungen und Unterflurarbeiten. Zusätzlich bietet der neue Steiger T 380 XS eine enorme Korblast.

Angepasster Messeturnus

Die Fachmesse wird ab der kommenden Ausgabe vom bisher einjährigen Turnus in den zweijährigen Turnus der geraden Jahre gehen. Ab 2026 werden die Platformers’ Days außerdem zu einem neuen Termin stattfinden, zu den beiden Messetagen wurden der Donnerstag und Freitag bestimmt. Als nächsten Veranstaltungstermin haben die Veranstalter daher den 8. und 9. Oktober 2026 festgelegt. Durch den neuen Zyklus, so die Veranstalter, können sich die PD als länderübergreifendes Branchenereignis weiter festigen, die Innovationskraft der Hersteller und die Investitionskraft der Messebesucher besser berücksichtigen und gewissermaßen zu einem Pflichttermin für Produktpremieren werden.

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