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Steckbrief Baumpilze

Goldrandiger Feuerschwamm (Phellinus chrysoloma)

Phytopathologe Dr. Thomas Cech vom Bundesforschungszentrum für Wald in Wien stellt uns in Steckbriefen wichtige Baumpilze vor, dieses Mal den Goldrandigen Feuerschwamm, ein Parasit, der Nadelbäume befällt.

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Dr. Thomas Cech
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Phellinus (Porodaedalea) chrysoloma, der Goldrandige Feuerschwamm, ist ein Weißfäuleerreger an verschiedenen Nadelbäumen, vorwiegend tritt er an Fichten auf (daher auch Fichten-Feuerschwamm). Seine Fruchtkörper sind wie die aller Feuerschwämme mehrjährig und von harter Konsistenz. Man findet sie ganzjährig an stehenden Stämmen oder an stärkeren Ästen eher älterer Bäume, oft in mehreren Metern Höhe um Astknoten, aber auch an liegenden Stämmen.

Neue Fruchtkörper erscheinen von Juli bis September. Anfangs sind sie flach und resupinat (mit nach außen gekehrter Fruchtschicht) bis nur teilweise resupinat (semi-resupinat), später stehen sie als Konsolen vom Substrat ab. Sie wachsen einzeln oder sind in kleinen Gruppen dachziegelartig angeordnet. Sie erreichen Durchmesser von 20–60 mm, bei flächigem Wachstum bis 200 mm. An der Oberfläche sind sie braun, später schwarzbraun, gewöhnlich von Moos bedeckt und zoniert. Der Rand ist während der Wachstumsphase leuchtend gelb und in jungen Stadien auch behaart, später verblasst er. Die Röhren sind in vielen Schichten angeordnet und zimtbraun. Die Poren (2-4 pro mm) sind im Umriss rechteckig, länglich oder labyrinthisch, braun oder gelblich braun. Das Fleisch ist rötlich braun und gewöhnlich dunkler als die Röhrenschicht. Die holzigen Fruchtkörper sind nicht essbar, Geruch und Geschmack sind unbedeutend.

Verwechslungsgefahr

Diese Art kann leicht mit anderen Feuerschwämmen verwechselt werden. Im natürlichen Verbreitungsareal ist es meist der Dünne Feuerschwamm (P. viticola), ein Saprophyt und Weißfäuleerreger auf Fichten, dessen Fruchtkörper jedoch engere Poren aufweisen. P. chrysoloma ähnelt auch dem Kiefern-Feuerschwamm (Porodaedalea pini), der jedoch vorwiegend auf Kiefern (Föhren) im Tiefland vorkommt.

Schadwirkung im Baum

Der Goldrandige Feuerschwamm ist ein Parasit, der mittels seiner Sporen über Verletzungen jeglicher Art oder über Astnarben abgefallener Äste in den Baum eindringen kann. Er verursacht eine langsam fortschreitende Kernfäule im gesamten Stamm und dadurch eine bedeutende Holzentwertung. Stammbrüche sind selten, da das Myzel nicht ins Splintholz einwächst. Die Fäule ist eine Taschenfäule (Wabenfäule).

Herkunft und Verbreitung

P. chrysoloma tritt in Europa, Asien und Nordamerika auf. Seine Heimat dürfte Nordeuropa sein, von wo auch die meisten Nachweise stammen. In Mitteleuropa ist die Art insgesamt selten, tritt aber lokal gehäuft auf, vor allem, wenn Fichtenbestände von Eisbruch-Schäden betroffen sind.

Maßnahmen

Im Allgemeinen sind Maßnahmen nicht notwendig, allenfalls sind sanitäre Fällungen sinnvoll.

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