Beringter Schleimrübling (Mucidula mucida)
Der pensionierte Phytopathologe Dr. Thomas Cech (ehemals tätig am Bundesforschungszentrum für Wald in Wien) stellt uns in Steckbriefen wichtige Baumpilze vor, dieses Mal den Beringten Schleimrübling. Im Verlag Eugen Ulmer ist dazu ein Buch erschienen (Link siehe unten).
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Auf Stämmen stehender oder liegender, lebender oder abgestorbener Rotbuchen, selten auch auf anderen Laubgehölzen, zeigen sich meist nach Regenperioden in der zweiten Jahreshälfte pilzförmige Fruchtkörper im Bereich von Verletzungsstellen (Sturmschäden, Astbruch etc.).
Fruchtkörper meist in Büscheln, einjährig, Hut 20–80 mm im Durchmesser, gewölbt, durchscheinend weiß bis gräulich, porzellanartig, stark glänzend und von einer dicken Schleimschicht bedeckt. Trocken matt, klebrig, weiß bis grau, im Zentrum dunkler. Lamellen weiß, wenige, weit stehend, ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend. Sporenpulver weiß. Stiel 30–100 mm lang, 2–8 mm im Durchmesser, fest, hohl, zylindrisch, leicht gebogen, weiß bis gräulich, unterhalb des großen, häutigen und dauerhaften, im unteren Teil gräulichen Rings schleimig, zwischen Ring und Lamellen wellig, unterhalb manchmal braun getupft. Fleisch durchscheinend weiß. Geruch unbedeutend. Geschmack leicht nach Rettich. Die Fruchtkörper sind essbar.
Verwechslungsgefahr
Aufgrund der charakteristischen Fruchtkörpermerkmale kaum gegeben.
Schadwirkung im Baum
Die Infektion erfolgt durch Wind-verbreitete Sporen in frischen Wunden (Splintholz). Häufiger wird aber abgestorbenes Holz besiedelt. Die Art leitet die Holzzersetzung (Weißfäule) ein und schafft damit Lebensräume für Folgeorganismen.
Herkunft und Verbreitung
Der Beringte Schleimrübling ist in Europa und Asien verbreitet und vor allem in ozeanisch beeinflussten Klimaten in Laubwäldern und Buchenbeständen vom Hügelland bis ins Gebirge eine recht häufige Art.
Maßnahmen
Gegenmaßnahmen sind im Allgemeinen nicht notwendig.
Hier finden Sie das Buch Baumpilze.
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