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5 Fragen an Olaf-Christian Pressel

Viele Einzelkämpfer und Idealisten

Olaf-Christian Pressel führt seit 28 Jahren einen Baumpflege- und GaLaBaubetrieb in Stuttgart, ist Mitglied im Fachverband Baumpflege und im Verband GaLaBau. Wir sprachen mit ihm darüber, wie Baumpflegebetriebe wirtschaftlich aufgestellt sind und wie sie zu Altersvorsorge stehen.

von Claudia von Freyberg erschienen am 23.05.2024
Olaf-Christian Pressel aus Stuttgart © Privat
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Baumpfleger müssen auch wirtschaftlich erfolgreich sein und fürs Alter vorsorgen. Was meinst Du – wie ist das in der Branche ausgeprägt? Olaf-Christian Pressel: Baumpfleger sind meist Einzelkämpfer, die aus Idealismus und aus Liebe zu Bäumen eine Firma gründen. Dann wachsen die Aufträge, man braucht mehr Personal, investiert in Maschinen, dann wird es für viele schwierig - der Gewinn bricht ein. Ich schätze, bei 60 bis 70 % der Kollegen trifft das zu. Natürlich gibt es auch welche, die aus dem GaLaBau oder einem anderen Beruf stammen, betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen und die die Kurve kriegen. Altersvorsorge ist für viele erstmal nicht so wichtig. Wo siehst Du diesbezüglich Nachholbedarf in der Fortbildung oder auch im Bewusstsein der Kollegen? Olaf-Christian Pressel: Es gibt zu allem Kurse. Es ist jeder Unternehmer, der für sich entscheiden muss: Wo will ich hin, wo will ich landen? Die, die mit 35 Jahren noch immer denken, sie sind 18, und die gleich mal den größten Hubsteiger und den dicksten Häcksler kaufen, sind später oft in einer anderen Situation. Ist es betrieblich sinnvoll, sich auf mehrere Säulen zu stützen – und welche Möglichkeiten haben Baumpfleger hier? Olaf-Christian Pressel: Speziell Baumpfleger haben mehrere Möglichkeiten. Die meisten stürzen sich in die Krone, weniger in den Wurzelbereich, obwohl er für das Leben des Baumes entscheidend ist. Klar, er ist schwerer zu erfassen, und es ist hier nicht so leicht, an Aufträge ranzukommen. Aber Wurzelschutz und Wurzelsanierung bergen viel Potenzial und hier kann man viel Geld verdienen. Was hältst Du von der aktuellen Work-Life-Balance-Diskussion und welche Einstellung hast Du selbst bezüglich Deiner Firma im Verhältnis zum Privatleben? Olaf-Christian Pressel: Das halte ich für sehr problematisch, auch bezüglich der Wettbewerbssituation Deutschlands zu anderen Staaten. Der Schlüsselansatz für mich ist: Wer in „9 to 5“ oder in 4-Tage-Woche denkt, verliert das natürliche Verhältnis von Arbeit, Spaß und Leben. Wenn die Arbeit Spaß macht, entsteht nicht gleich das Bedürfnis, weniger zu arbeiten; man sieht einen Sinn darin. Und wer gern arbeitet, verdient auch mehr. Für mich ist der Übergang von Arbeit zu Privatleben fließend. Was würdest Du jungen Menschen bezüglich Arbeit, Gesundheit und Altersvorsorge raten? Olaf-Christian Pressel: Sich weiterbilden und die für sich geeignete Art der Vorsorge finden.

Hier gelangen Sie zur Firmenhomepage Die Pressler.

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