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5 Fragen an Eike Jablonski

Mehr Öffentlichkeitsarbeit – wir sind dran

Eike Jablonski ist seit 28 Jahren Präsident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG). Der Baumkenner erklärt, warum er sich hier engagiert, was die Arbeit der DDG ausmacht und wie es mit der Lobbyarbeit für Bäume aussieht.

von Redaktion erschienen am 10.04.2025
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Eike Jablonski vor 
<i>Quercus rotundifolia</i>
 in der Dehesa der Extremadura/Portugal
Eike Jablonski vor Quercus rotundifolia in der Dehesa der Extremadura/Portugal © privat

Was war für Sie der Anlass, in die DDG einzutreten und sich dort zu engagieren?

Eike Jablonski: Als gelernter Baumschulgärtner und -meister haben mich Gehölze schon immer interessiert. Gehört habe ich aber von der DDG erst im Studium der Gartenbauwissenschaften in Hannover. In der Bibliothek gab es alle, auch die ganz alten Jahrbücher, die ich verschlungen habe. So vieles war hier beschrieben –faszinierend! Da lag es nahe, Mitglied der DDG zu werden. 1992 bin ich eingetreten und war gleich bei der 100-jährigen Jubiläumstagung in Karlsruhe dabei.

Es gab wenig Angebote für Jüngere, somit engagierte ich mich mit Gleichaltrigen, und wir gründeten die AG Junge Dendrologen innerhalb der DDG. Das erste Winterseminar fand 1995 in Dresden statt. Bestimmungsübungen, Vorträge und Exkursionen zum Selbstkostenpreis waren und sind seitdem unverändert Programm. Das Seminar im Februar dauert immer von Donnerstag abends bis Sonntag mittags. Ich wurde DDG-Fachreferent für die AG und war damit Teil des Vorstandes, dann Vizepräsident und seit 1997 Präsident der DDG.

Wenn Sie junge Fachleute gewinnen möchten: Welche Argumente würden Sie unterstreichen?

Eike Jablonski: Tolle freundschaftliche Atmosphäre, gute Vernetzung möglich mit Fachleuten, gute Möglichkeit, Gehölzkenntnisse zu erweitern, mit anderen Baumpflegern Kenntnisse austauschen, Kontakte und Austausch mit Expertengruppen, zum Beispiel in der Pflege von Uraltbäumen.

Inwiefern berühren sich DDG und Baumpflegerverbände oder arbeiten zusammen? Die Interessen sind ja ähnlich.

Eike Jablonski: Die DDG vermittelt gute Gehölzkenntnisse zum Beispiel auf den Winterseminaren. Die DDG ruft eine Expertengruppe zusammen, um die fachgerechte Pflege von Uraltbäumen zu diskutieren und wissenschaftlich zu untermauern. Es gibt immer mehr Themen, die sowohl die DDG als auch die Baumpflege betreffen. Unser Fachreferent für Baumpflege, Uwe Thomsen, versucht auf vielfältige Weise, wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxis zusammenzuführen. Übrigens, auch in meinem Buch „222 Antworten zu Bäumen“ kommen baumpflegerische Aspekte zu Wort

Naturerbebäume und Championtrees sind eine gute Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit für Bäume. Dennoch liest man sehr wenig darüber in den Medien. Wie kann man die Lobby für Bäume stärken?

Eike Jablonski: Wir sind dran und versuchen, mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, aber wir machen alles ehrenamtlich. Trotzdem sind wir auf vielen Baumpflegetagen präsent. Die Tagespresse ist häufig nicht interessiert, wie wir feststellen mussten, die Fachpresse dagegen schon. Wir sind dabei, eine neue Internetseite aufzubauen und hoffen, durch aktuelle Informationen und Themen mehr Personen anzusprechen. Es stimmt aber leider, unsere gute und sinnvolle Arbeit wird nicht genug kommuniziert und viele kennen die DDG und ihre Arbeit zu wenig.

Was halten Sie von der derzeitigen Bildungsstruktur für die Baumpflege – sind Sie für einen eigenen Ausbildungsberuf?

Eike Jablonski: Der Beruf der Baumpflegerin/des Baumpflegers ist in den letzten 20 Jahren immer komplexer geworden. Eine Ausbildung zum Baumpfleger in einem Ausbildungsberuf im dualen System halte ich deshalb für sinnvoll. Wichtig erscheinen mir unter anderem Gehölzkenntnisse, Phytopathologie, Gesetzgebung etc. neben der fachlichen Praxis.

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