Tipps für den Ölwechsel bei Verbrennermaschinen
Mindestens einmal im Jahr sollte bei allen Profimaschinen mit Verbrennungsmotor ein Ölwechsel erfolgen. Dabei gibt es einiges zu beachten. Technikfachmann Ekkehard Musche gibt dazu Tipps direkt aus seiner Werkstatt.
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Leider machen es einem viele Motorhersteller nicht leicht, weil die Ablassschrauben ungünstig platziert oder/und die Öleinfüllstutzen nicht gut dimensioniert sind. Das Ablassen über die dafür vorgesehene Öffnung wird oft durch bauliche Hindernisse wie Rahmen, Räder, Kabelbäume etc. erschwert. Neuere Rasenmähermotoren eines namhaften Herstellers besitzen gar keine Ölablassschraube mehr.
Sicher könnte man auch ein motorisiertes Absauggerät nutzen, aber erstens ist das recht teuer, und zweitens bekommt man damit nicht den kompletten Schlamm aus der Motorwanne. Schmale Öleinführungskanäle, manchmal sogar mit Knick, erlauben eine Einführung nur sehr kleiner Absaugrohre.
Der freie, kleckerfreie Abfluss ist ohne Hilfsmittel kaum möglich. Deshalb sollte man immer ein Stückchen Rohr oder Schlauch in der richtigen Dimensionierung zur Hand haben, um das Öl sicher in den Auffangbehälter zu leiten. Da die Ablassschrauben-Gewindegröße glücklicherweise recht einheitlich ist, ist die Montage von einschraubbaren Schlauchanschlüssen eine saubere Methode für den Ölwechsel. Dieser Anschluss kann auch problemlos an der Maschine verbleiben.
Grundsätzlich empfiehlt sich folgende Vorgehensweise beim Ölwechsel:
- Motor warmlaufen lassen. Je nach Motorgröße und entsprechender Ölmenge dauert das beim handgeführten Rasenmäher 1 min, beim Rasentraktor bis 20 PS 2 min und beim Kommunaltraktor 3 min. In der Zeit ist das komplette Öl durchgewärmt und fließfähig.
- Maschine um circa 15 bis 30° ankippen. Dabei sollte die Zündkerze immer den höchsten Punkt darstellen. Seitliches Ankippen kann dazu führen, dass das Öl in den Auspuff oder in den Vergaser läuft.
- Kerzenstecker abziehen, Ölauffangbehälter platzieren, notwendige Hilfsmittel anbringen, Ölablassschraube entfernen, Öl ablassen.
- Farbe und Konsistenz des abgelassenen Öls betrachten. Metallischer Glanz zeugt von Abrieb im Pleuel und einem baldigen Motorschaden.
- Läuft nur noch wenig Öl, Motor per Hand drehen, um alle Reste mit hinauszufördern. Falls der Motor einen Ölfilter besitzt, diesen auch wechseln.
- Ölablassschraube montieren, neues Öl auffüllen (Viskosität beachten), abschließende Füllstandkontrolle nach Setzung des Öls (circa 1 min). Zu viel Öl ist für den Motor ebenso schädlich wie zu wenig Öl.
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