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Wenn nicht wir, wer dann?

Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass Horrornachrichten wie Wellen über die Welt hereinbrechen und auch ebenso schnell wieder verebben, wie sie gekommen sind. Nicht, dass sich der Inhalt der Nachrichten damit erübrigt hätte. Aber die drei folgenden Wellen haben ihn vergessen gemacht. Der Mensch muss verdrängen, um nicht verrückt zu werden.
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Die Geschichte mit dem Insektensterben ist eine dieser Wellen. Allerdings unterscheidet sie sich dadurch von den anderen, dass sie immer wiederkehrt. Selbst wenn einige Unbelehrbare immer noch glauben, auch ohne das "Viechzeuch" leben zu können, haben die wacheren Teile der Gesellschaft erkannt, dass da der Menschheit Dämmerung droht. Denn wenn die Insekten am Anfang der Nahrungskette verschwinden, verschwindet die Welt, wie wir sie kennen. Nicht mehr. Und nicht weniger. Daran ändern auch politisch motivierte oder lobbygetriebene Relativierungsversuche nichts.
Die Verantwortung dafür tragen wir alle. Aber die Verantwortung steigt mit der Größe der Fläche, die wir in unserer Obhut haben. Und da das Verschwinden der Insekten nicht zuletzt eine Frage der Art und Weise ist, wie Flächen gestaltet, bewirtschaftet und unterhalten werden, kommt uns als denen, die den Unterhalt großer Teile der vorhandenen Freifläche gewährleisten, eine ganz besondere Verantwortung zu. Wir haben es in der Hand, es besser zu machen. Das ist schon deshalb wichtig, weil der größte Flächennutzer, die Landwirtschaft, wenig von der Verantwortung hält, die auf ihr lastet.
Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Alibi-"Bienen-Hotels" in die Landschaft zu stellen und "Blühwiesen" aus billig angezogenen Sommerblumensamen auszustreuen. Es geht um ganzheitliche und kluge Konzepte, bei denen überkommene Unterhaltungsrituale und Wahrnehmungsweisen in zukunftsweisende Richtung verändert werden. Das erfordert in vielerlei Hinsicht ein radikales Umdenken, denn wir müssen Bürger, Mieter und Kunden auf diesem Wege mitnehmen. Und habendabei ganz nebenbei noch die Chance, unser Ansehen zu vergrößern.
Es kann nicht mehr darum gehen, Flächen nur „sauber“ zu halten. In einem sich verdichtenden System hat jeder Quadratmeter seine Bedeutung. Ihn klug zu nutzen, statt ihn einfach zu unterhalten, wird die Aufgabe der Zukunft sein. Und wer wäre dafür besser geeignet als wir?

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