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Sportplatz-Fachseminar in Obernburg

Zur Zukunft des Hybridrasens

Am 17. Oktober 2017 trafen sich Experten des Hybridrasens in Obernburg am Main, um im Rahmen eines Sportplatz-Fachseminars über die Zukunftsaussichten dieses Sportplatzbelages zu diskutieren.

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Dr. Klaus Müller-Beck eröffnete das Seminar mit dem Thema „Hybridrasen- Systeme zur Armierung von Fußballrasen“. Er machte deutlich, dass nach der Definition der DFL Hybrid-Sportrasensysteme Rasenflächen sind, die aus Rasengräsern gebildet und bei denen zur Optimierung der Nutzungseigenschaften die Rasentragschicht und /oder die Rasennarbe teil- oder vollflächig armiert werden. Zur Armierung können natürliche und künstliche Materialien in Form von Fasern, Geflecht, Körpern, Gewebe u.a. zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Ebenflächigkeit zu erhalten und die Spielfrequenz zu erhöhen.

Im Anschluss stellte Dr. Patrick Lawson, vom Institut für Landschaftsbau, Sportfreianlagen und Grünflächen (ILOS) die „Aktuelle Forschung zu Hybridrasentragschichten an der Hochschule Osnabrück“ vor. Hier wird seit 2014 im Rahmen  eines vom Wirtschaftsministerium geförderten Projektes zu hochbelastbaren Hybrid-Rasentragschichten, in Kooperation mit der Fa. Schmitt, Groß Korris und John, Hallstadt, geforscht. Ziel der Untersuchungen ist es, im Sinne einer nachhaltigen Produktion und der späteren ökologischen Entsorgungsmöglichkeit eine Hybridrasentragschicht zu entwickeln, die nur mit natürlichen oder vollkommen biologisch abbaubaren Fasern armiert wird.

Prof. Martin Thieme-Hack erläuterte des Weiteren die Notwendigkeit einer Bedarfsanalyse für jede neu zu erstellende Sportanlage. Wichtige Kriterien für die Belagsauswahl sind die zu erwartenden Nutzungsstunden, oder auch der Anspruch der Fußballer an den Belag. Dabei stehen für Thieme-Hack die Beläge Sportrasen, Kunststoffrasen und Hybridrasen gleichwertig nebeneinander. Abgestimmt auf den jeweiligen Einzelfall ist dann der geeignete Belag zu wählen.

Nach der Mittagspause, in der weiter lebhaft diskutiert wurde, folgten die Erfahrungsberichte aus der Praxis. Hier stellte Albert Tautges vom Unternehmen Cordel Bau das Hybridrasensystem Terrasoil Advance vor. Einen Einblick in seine weltweiten Erfahrungen mit Hybridrasensystemen gab Rob de Heer (Sports Pitch Engineering, NL) wobei er  spannende Verfahrenstechniken, die bei der Erstellung von Hybridrasenflächen  berücksichtigt werden müssen, erläuterte. Philipp Rundel, (Fa. Schmitt, Groß Koris), berichtete im Anschluss vom Bau und der Pflege des Hybridrasensystems Intergreen-XtraGrass. Mit diesem System wurde der Platz  in Obernburg ausgestattet, sodass am Nachmittag bei bestem Wetter eine praktische Vorstellung der Fläche mit beispielhaften Messungen der Oberflächenhärte erfolgte. Hierbei wurden mit dem Clegg-Hammer verschiedene Bereiche mit und ohne Armierung getestet, sodass sich die Seminarteilnehmer vor Ort ein Bild machen konnten.Insgesamt beteiligten sich 45 Teilnehmer an dem Fach-Seminar. In einem Feedback-Bogen äußerten sie bereits weitere Wünsche und Anregungen für zukünftige Seminare.

Gemeinsam mit den anwesenden Fachleuten der grünen Branche wurden wertvolle Diskussionsanstöße ausgetauscht, die dazu beigetragen haben, der Antwort ein Stückchen näher zu kommen. Ein erstes Fazit zum Thema „Hybridrasen- Ein Belag für die Zukunft“, lautete: Es bestehen Unterschiede zwischen den Armierungssystemen Hybridtragschichten und Hybridrasen. Die Armierung von Sportrasenflächen erhöht je nach System die Belastbarkeit, die Ebenflächigkeit und die Scherfestigkeit. Hybridsysteme sind Alternativen zu Tennenbelägen und Kunststoffrasen. Hybridrasensysteme liefern die Vorzüge des Naturrasens für Spieler und Umwelt.

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