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Plastikverpackungen und Zigarettenkippen

Littering kostet Kommunen jährlich 700 Mio. Euro

Die Städte und Gemeinden in Deutschland zahlen jährlich rund 700 Mio. €, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen, öffentliche Abfallbehälter zu leeren und die Abfälle zu entsorgen. Davon entfallen allein auf die Entsorgung von Zigarettenkippen rund 225 Mio. €. Für die Entsorgung von To-go-Bechern aus Plastik fallen rund 120 Mio. € pro Jahr an. Das ist das Ergebnis einer Studie des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

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VKU
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Bundesumweltministerin Svenja Schulze und VKU-Präsident Michael Ebling stellten die Studie am 20. August 2020 vor. Sie wurde im Auftrag des VKU vom INFA-Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management durchgeführt. Es ist die erste Analyse, die repräsentative und aktuelle Zahlen zu den Reinigungs- und Entsorgungskosten der Kommunen zur Verfügung stellt und nach Abfallarten aufschlüsselt. Dafür wurden in 20 ausgewählten Klein-, Mittel- und Großstädten in Deutschland Abfälle aus Straßenpapierkörben und Kehricht analysiert und auf dieser Basis deren Entsorgungskosten ermittelt.Pro Einwohner und Jahr entsorgen die kommunalen Stadtreiniger in Deutschland knapp 140 l Straßenmüll. Das ist die Menge, die in Straßenpapierkörben, auf der Straße oder in den Grünflächen landet. Ein Großteil dieser Abfälle sind mit mehr als 40 % Produkte aus Einwegplastik und Verpackungen. Knapp 50 % des Volumens machen Grünabfälle, Straßensplit oder Sand aus. Das sind Abfälle, die umweltbedingt anfallen oder aus dem Winterdienst stammen und sich damit nicht vermeiden lassen.Einwegkunststoffe wie To-Go-Lebensmittelverpackungen oder Zigarettenkippen machen knapp 20 % des Volumens aus. An den Kosten für die Beseitigung und Entsorgung dieser Kunststoffe im öffentlichen Raum sollen gemäß europäischer Einwegkunststoff-Richtlinie künftig die Hersteller in Zukunft finanziell beteiligt werden. Diese Kosten machen im deutschlandweiten Durchschnitt laut Studie rund ein Viertel der gesamten Entsorgungskosten aus.

Was sind die Konsequenzen?

Schulze befürwortet eine gesetzliche Grundlage durch den Bundestag, Leitlinien der EU-Kommission und Gespräche mit den Einwegplastik-Herstellern. „Die gute Nachricht ist: Ein Teil des Einwegplastiks wird bereits im nächsten Sommer aus den Parks verschwinden: Denn dann tritt das Verbot von Plastiktellern und -besteck, Strohhalmen und Styroporbechern in Kraft.“ Michael Ebling, VKU-Präsident und Oberbürgermeister von Mainz: „Dass in Zukunft die Hersteller bestimmter Einwegprodukte finanziell für die Folgen ihrer umweltschädlichen Geschäftsmodelle aufkommen sollen, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der Kosten.“

Bei der Vorstellung der Studienergebnisse kamen auch die Bewusstseinsbildung und Sanktionierung der Müllverursacher zur Sprache. Hier können nur die Kommunen selbst Maßnahmen ergreifen – abhängig von Budget, Infrastruktur, Personal und nicht zuletzt der Kreativität der Verantwortlichen.

Die VKU-Studie können Sie HIER herunterladen.

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