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Handbuch zur Schadensbonitur

Eschentriebsterben: Boniturschlüssel erleichtert Erfassung von Schadsymptomen

Ein neuer Leitfaden standardisiert den Schadzustand bei Eschen. Das im Projekt FraxForFuture entwickelte Handbuch „Eschentriebsterben – Kriterien zur Schadensbonitur an Eschen“ kann über die Website der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) bestellt werden und steht dort ebenfalls als Download zur Verfügung.

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Der Grundstein für umfangreiche Forschung zum Eschentriebsterben ist ein einheitliches Monitoring. Dieser Grundstein wurde nun mit dem Handbuch „Eschentriebsterben – Kriterien zur Schadensbonitur an Eschen“ gelegt.
Der Grundstein für umfangreiche Forschung zum Eschentriebsterben ist ein einheitliches Monitoring. Dieser Grundstein wurde nun mit dem Handbuch „Eschentriebsterben – Kriterien zur Schadensbonitur an Eschen“ gelegt. FNR
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Die Forschungsverbünde „Monitoring“ und „Phytopathologie“ des Forschungsprojekts FraxForFuture erarbeiteten einen modularen Anspracheschlüssel zur Schadsymptomatik an Eschen. Damit liegt erstmals eine bundesweit einheitliche und gebündelte Handreichung zur Eschenbonitur vor, um die Ausmaße des Eschentriebsterbens wirksam erfassen und im Folgenden beispielsweise resistente Bäume identifizieren zu können. Der Boniturschlüssel wurde u. a. von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt und dem Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde erarbeitet.

Die Vitalitätsbewertung erfolgt sowohl an Alt- als auch an Jungeschen. Für den Sommerzustand der Bäume und den unbelaubten Winterzustand liegen individuelle Erfassungsmerkmale der Schadsymptome vor. Die Ansprachekriterien unterscheiden zwischen Schadsymptomen am Stamm bzw. Wurzelanlauf und in der Krone. Zur Einschätzung des Vitalitätszustands der Eschen wird der Befall anhand von Bildern und Beschreibungen in Schadstufen klassifiziert. Weiterhin listet das Handbuch wichtige sekundäre Schaderreger und ihre Schadbilder auf.

Das Ziel der bundesweit agierenden fünf Forschungsverbünde von FraxForFuture mit insgesamt 27 Teilvorhaben ist die Entwicklung einer praktikablen Lösung zum Erhalt der in ihrem Bestand bedrohten Gemeinen Esche. Als Grundlage dafür ist eine bundeseinheitliche Erfassung der Schadsymptomatik des Eschentriebsterbens erforderlich, die nun in Form des Boniturschlüssels vorliegt. Das praxistaugliche Handbuch mit Faltblatt bietet auch über den Forschungsverbund FraxForFuture hinaus einen Leitfaden für wissenschaftliche Untersuchungen, forstliche Maßnahmen oder Baumkontrollen zur Eschenbonitur.

Um die Gemeine Esche als Wirtschaftsbaumart und für das Ökosystem Wald zu erhalten, gründete das BMEL 2017 den „Koordinierungskreis zum Erhalt der Gemeinen Esche als Wirtschaftsbaumart“. Aus diesem Koordinierungskreis resultierte das von BMEL und BMU geförderte Demonstrationsvorhaben FraxForFuture. Das Verbundprojekt FraxForFuture wird von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) aus dem Waldklimafonds gefördert.

Hintergrund:

Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) gehört neben der Buche und der Eiche zu den bedeutendsten einheimischen Laubbaumarten. Seit 2002 tritt die Erkrankung des Eschentriebsterbens an heimischen Eschen in Deutschland auf und sorgt seitdem für einen drastischen Rückgang der Eschenvorkommen in hiesigen Wäldern.

Verursacher des Eschentriebsterbens ist ein invasiver Schlauchpilz (Hymenoscyphus fraxineus). Die durch den Befall des Pilzes hervorgerufenen Stamm-, Wurzel- und Blattnekrosen sowie nachfolgende Schaderreger führen innerhalb weniger Jahre zum Absterben der Bäume.

Mit dem Eschentriebsterben fällt die Gemeine Esche zunehmend als Stabilisator von rutschgefährdeten Hängen, Bach- und Flussufern aus. Durch ihr weitverzweigtes Wurzelsystem mit tief reichenden Pfahl- und Senkerwurzeln schützt sie vor Bodenerosion und befestigt Uferböschungen. Zudem bietet die Gemeine Esche zahlreichen Insekten und Vögeln einen wichtigen Lebensraum und Nahrung für Wildtiere, die sich von Zweigen und Knospen der Jungpflanzen ernähren.

Neben finanziellen Einbußen für Waldbesitzer verringert sich mit dem Verlust der Gemeinen Esche als einheimische Baumart und Lebensraum für Tiere die Biodiversität im Waldökosystem. Außerdem stellen herabfallende Äste von abgestorbenen Eschenkronen eine erhebliche Gefahrenquelle für Waldbesucher und -arbeiter dar.

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