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WLSB-SERVICETAG SPORT – NATURRASEN

Rasentragschichten im Fokus

Jährlich veranstaltet der Württembergische Landessportbund (WLSB) im Herbst den "Servicetag Sport" mit Vorträgen und einer Fachausstellung.
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    Alexander Schaal erklärt den Aufbau der 
Rasentragschicht in Wasseralfingen.
Alexander Schaal erklärt den Aufbau der Rasentragschicht in Wasseralfingen. Claudia von Freyberg
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Coronabedingt wurden in diesem Jahr die meisten Themen online abgehalten. Für das Thema Naturrasen entschied man sich für eine Exkursion unter 3G+-Regel - zum Quarzsandwerk Lang in Gschwend und zu den renovierten Trainingsplätzen des FV Viktoria Wasseralfingen bei Aalen.

„Die Zukunft des Sports wird draußen sein. Wir müssen die Anlagen so gestalten oder verändern,  dass die Aufenthaltsdauer der Sporttreibenden verlängert wird“, führte Landschaftsarchitekt Robert Hoffner, zuständig für Sportstätten, Sport-  und  Bewegungsräume sowie Kommunalberatung beim WLSB, ins Thema ein. Er bedankte sich bei Alexander Schaal von Sportstättenbau Garten-Moser, Reutlingen, dass er sich als Fachreferent des Tages zur Verfügung gestellt hatte.

Geführt  von  Rüdiger  Lang, erfuhren die rund 20 Teilnehmer im Quarzsandwerk, wie aus einem Steinbruch und mit vielen Verarbeitungsschritten Kiese, Splitte und Sande bis in feinste Körnungen, zertifizierte Rasentragschichten, Pflanzsubstrate oder natürlicher Bodenmörtel entstehen. Hier wurden der Wert von Rohstoffen, der hohe Aufwand für die Aufbereitung, geologische  Zusammenhänge und Stoffkreisläufe deutlich.
Und nicht zuletzt erwächst daraus Verständnis für Preiserhöhungen und Materialknappheit.

Empfehlungen vom Fachmann

„Wasser und Sand sind ein begrenztes Gut“, sagte Alexander Schaal. Quarzsand ist einer der wichtigsten Bestandteile in der Drainbauweise bei Rasentragschichten. Doch nicht alle Lagerstätten liefern geeigneten Sand für Sportplätze. „Donausand ist zu kalkhaltig und verbackt mit der Zeit.“ Es sei also wichtig, nicht irgendeinen Sand zu nehmen, um später Probleme auf dem Platz zu vermeiden. Sicher sei man mit geprüften Produkten gleichbleibend hoher Qualität – wie von Lang. Bei Zuschlagstoffen und Saatgut habe sich viel getan, so Schaal. „Wir bauen einen Platz im Frühjahr, und im Herbst kann schon gespielt  werden. Früher musste man anderthalb Jahre warten.“

Die zwei besichtigten Trainingsplätze in Wasseralfingen wurden von Garten-Moser renoviert  und  zeigten  sich  in  Top-Qualität. Einer wurde in Drainschichtbauweise und der andere in bodennaher Bauweise, aber mit Drainagesystem, gebaut. Anhand von Spatenproben erläuterte Alexander Schaal die Unterschiede. „Rasen nach
Drainschichtbauweise mit einer 12 cm dicken Quarzsandschicht braucht mehr Wasser, mehr Dünger, ist aber ganzjährig bespielbar.“ Sollte ein durchlässiger Boden vorhanden sein und die Entscheidung Richtung  bodennaher Bauweise gehen, empfahl Schaal dennoch dringend eine Analyse des Baugrunds auf der gesamten Fläche, um Schäden durch Wasserstau zu vermeiden – aufgrund seiner Erfahrungen. „Auch das Nutzungsverhalten und die Qualitätsansprüche sind vor dem Bau zu klären.“ Er warnte davor, an der falschen Stelle zu sparen. Der vorliegende Boden sei zwar günstig, berge aber Samen und Pflanzenteile von Unkraut, das
sich nur schwer entfernen lasse.

Eine wichtige Frage kam zum Schluss: Was halten Sie von Mährobotern? Schaals Antwort war klar: „Frisch gebaute Plätze solcher Bauart sind sehr empfindlich gegenüber Bildung von Rasenfilz, den ein Mähroboter
verursacht. Wenn etwa fünf bis sechs Jahre vergangen sind und das Bodenleben da ist, sind Mähroboter vollkommen ok.“ Schaals letzter Tipp: „Mähen Sie, so oft Sie Lust haben! Je öfter, desto besser!“

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