Deutsche Umwelthilfe stellt in Städten offizielle Anträge gegen Einweg-Plastikmüll
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in 202 weiteren Städten (insgesamt nun 303) offizielle Anträge zur Vermeidung von Einweg-Plastikmüll und Förderung von Mehrweg gestellt. Dies ist Teil der Aktion „Plastikfreie Städte“. Allein in diesen Städten ließen sich jährlich mehr als 2,5 Mrd. Einweg-Becher, -Essenboxen, -Teller und -Besteckteile vermeiden. Dadurch würden 27.000 t weniger Müll anfallen und 84.000 t CO2 eingespart.
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„Weil die Bundesregierung im Kampf gegen Einwegmüll seit Jahren nicht genug tut, sind vor allem Städte gefordert der Flut aus Einwegverpackungen etwas entgegenzusetzen. Sie können gleich doppelt aktiv werden: Als rechtliche Instanz und als Konsument. So können sie bei der eigenen Beschaffung, aber auch bei den Regeln für Veranstaltungen, Feste und Gastronomie direkt eingreifen. Zudem können sie durch eine kommunale Verbrauchssteuer Einwegmüll effektiv verhindern.
Die seit dem 1. Januar 2022 in Tübingen geltende Verbrauchssteuer belegt den schlagartigen Rückgang entsorgter Einwegverpackungen. Da der Fast-Food-Riese McDonald's gegen die Tübinger Steuer klagt, sollte Umweltministerin Lemke für Rechtssicherheit bei den Kommunen sorgen. Hierfür muss sie klarstellen, dass Maßnahmen zur Abfallvermeidung nicht abschließend im Verpackungsgesetz festgelegt sind, sondern auch durch eigene Aktivitäten der Kommunen ergänzt werden können“, sagt die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Die DUH kündigt an, die Ergebnisse der gestellten Anträge zu veröffentlichen, damit klar wird, welche Städte Vorreiter sind und welche sich weigern Klima- und Ressourcenschutz ernsthaft umzusetzen.
Mehrwegsysteme vermeiden durch ihre vielfache Wiederbefüllung Abfälle, sorgen für weniger Müll im öffentlichen Raum und sind dabei besonders klimafreundlich. Allein durch die bundesweite Nutzung von Mehrwegbechern, -Essensboxen und -Geschirr ergäbe sich im Vergleich zu Einweg jährlich ein Einsparpotenzial von rund 800.000 t CO2. In Deutschland fallen jährlich 28.000 t Müll durch Einweg-Becher für Heißgetränke sowie 155.000 t Müll durch Einweg-Essensbehälter an. Pro Stunde entspricht dies etwa 320.000 verbrauchten Einweg-Bechern sowie rund 800.000 Einweg-Essensbehältern.
Die Übersicht der kontaktierten Städte mit ihren Abfallmengen und CO2-Einsparpotentialen sowie einen beispielhaften Antrag finden Sie hier: https://l.duh.de/p220730
Mehr Informationen zur Initiative plastikfreie Städte: https://www.duh.de/plastikfreie-staedte/
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