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Deutsche Meisterschaften in Koblenz am 16. September

Die besten Schneepflugfahrer kommen aus Marktredwitz

Bei der „3. Deutschen Meisterschaft im Schneepflugfahren“, die von der Niederlassung West der Autobahn GmbH des Bundes bei schönstem Sommerwetter auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz in Koblenz ausgerichtet wurde, hat sich der Straßenwärter Julian Scharf mit seinem Co-Piloten Noah Tröger aus der Stadt Marktredwitz den ersten Platz gesichert.

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Autobahn GmbH / Maurice Kaluscha
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Auf Platz zwei kam das Team der Autobahnmeisterei (AM) Emmelshausen um Fahrer Matthias Rudolph und Co-Pilot Luca Assenmacher. Den dritten Platz belegten Fahrer Kevin Reusch und Ersatzfahrer Remo Mai aus der Straßenmeisterei Rennerod.

An dem alle zwei Jahre stattfindenden Bundeswettbewerb, der unter der fachlichen Aufsicht des Ausschusses Winterdienst der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) und dessen Vorsitzenden Horst Hanke ausgetragen wird, nahmen 30 Teams aus ganz Deutschland teil. Von der Autobahn GmbH waren acht Fahrerteams aus Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Baden-Württemberg mit dabei. Vertreten waren die Autobahnmeistereien Baunatal, Döbeln, Emmelshausen, Engen, Gallinchen, Kamen, Mönchengladbach und Wittlich. Neben den Teams aus den Reihen der Autobahngesellschaft nahmen weitere 17 Teams aus Straßenmeistereien von neun Bundesländern sowie kommunale Teams aus fünf Städten und Gemeinden teil.

Damit die annähernd 500 Besucher den Bundeswettbewerb hautnah verfolgen konnten, wurden die Qualifikations- und Finalrunden, kommentiert von Autobahn-Moderator Jens Haase, live auf der Großleinwand übertragen. In einem hochspannenden Vorentscheid stellten sich die 30 Teilnehmer-Teams mit den nagelneuen Unimogs vom Typ U530 mit Streugerät und Schneepflug dem rund 450 Meter langen Geschicklichkeitsparcours und absolvierten auf Zeit zwölf Disziplinen, die realen Situationen im Arbeitsalltag von Straßenwärterinnen und Straßenwärtern nachempfunden sind und die einen sicheren und souveränen Umgang mit dem Fahrzeug erfordern. Der Parcoursplan stammt aus der Feder von Andreas Müller aus der AM Erkner, der die Autobahn-Teams regelmäßig trainiert und als Bundestrainer die deutschen Teams bei der Europameisterschaft betreut.

Nach den spannenden Qualifikationsrennen am Vormittag traten die 12 besten Teams aus ganz Deutschland schließlich im hochkarätig besetzten Finale gegeneinander an und kämpften um den Meistertitel. Dabei setzte sich das Team der Stadt Marktredwitz mit einem deutlichen Punktevorsprung klar gegen seine Herausforderer durch und sicherte sich somit verdient den Meister-Titel. Mit ihrem Sieg qualifizieren sich die drei besten Teams für die Europameisterschaft im Schneepflugfahren, die im Juni 2024 voraussichtlich in Deutschland stattfinden wird. Die 4. Deutsche Meisterschaft im Schneepflugfahren ist im September 2025.

„Eine Schneepflugmeisterschaft im Sommer mag kurios anmuten. Sie hat aber einen ernsten Hintergrund: Die Meisterschaft würdigt die wertvolle Arbeit des Betriebsdienstes für die Gesellschaft. Herzliche Gratulation an den neuen Deutschen Schneepflugmeister", sagte Prof. Gerd Riegelhuth, Geschäftsbereichsleiter Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr der Autobahn GmbH.

Dr. Horst Hanke, Vorsitzender des Ausschusses Winterdienst der FGSV: „Wir wollen bewusst machen, was die Mitarbeitenden des Betriebsdienstes leisten, wenn sie nachts im Winterdienst unterwegs sind. Deshalb haben wir den Bundeswettbewerb seinerzeit initiiert und uns dafür eingesetzt, dass die Schneepflugmeisterschaften auch in Deutschland ausgetragen werden. Hier sind wir für Reglement und Jury verantwortlich.“

Bei allem Ernst kamen abseits des Wettbewerbs auch Spiel, Spaß und Unterhaltung nicht zu kurz. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 25 Grad konnten die Besucher nicht nur allerlei Leckereien genießen, sondern auch die stattliche Fuhrparkausstellung „Unsere Flotte in Orange“ der Niederlassung bestaunen. Vor allem die jüngsten Besucher waren fasziniert von Unimog, Hubsteiger und schwerem Mähgerät. Doch nicht nur das: Wer wollte, konnte im Schneepflug-Simulator auch einmal selbst erleben, wie schwierig es ist, ein schweres Winterdienstfahrzeug durch enge Gassen zu manövrieren. Ein großer Spaß für die Kleinen war ebenfalls der Mini- Parcours mit den leuchtend orangefarbenen Schneepflug-Bobbycars.

Hintergrund:

Schneepflugfahren im Sommer – was nach einer Gaudi klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Die Meisterschaft würdigt die wertvolle Arbeit des Betriebsdienstes für die Gesellschaft. Die Straßenwärter und Straßenwärterinnen der Autobahn- und Straßenmeistereien sorgen jeden Tag für ein funktionierendes Autobahn- und Straßennetz und leisten damit einen maßgeblichen Beitrag für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden. Was die Fahrerteams der Straßen- und Autobahnmeistereien bei der Meisterschaft in Koblenz gezeigt haben, sind allesamt Fähigkeiten, die sie alljährlich im Winterbetrieb benötigen. Der Winterdienst stellt die Fahrer vor erhebliche Herausforderungen, weil sie innerhalb kurzer Zeit im fließenden Verkehr bei Schnee und Eis und teilweise schlechter Sicht mit den großen Maschinen verkehrssicher unterwegs sein müssen.

So müssen die Piloten ihre Winterdienstfahrzeuge beispielsweise bei Glätte ohne Blechschäden durch enge Durchfahrten im Zuge von Rettungsgassen auf Autobahnen oder auf Parkplätzen manövrieren. Diese Fertigkeit bewiesen die Teams bei der Meisterschaft in den Disziplinen Slalomfahren vorwärts und rückwärts, Durchfahren einer Gasse rückwärts oder beim Passieren von eng gelegten Kanthölzern. Wichtig im Arbeitsalltag ist auch ein auf den Zentimeter genaues Heranfahren an das Salz-Silo zum Beladen des Streugeräts. Diese Fähigkeit stellen die Wettbewerbsteilnehmer in der Disziplin „Anhalten an einem Hindernis bei Rückwärtsfahrt“ oder Absetzen des Schneepfluges auf einer Ziellinie unter Beweis. Nicht zuletzt müssen die Kolleginnen und Kollegen des Betriebsdienstes größere Mengen an Schnee mit dem Pflug auch bei engen Platzverhältnissen präzise bis zur Abladestelle schieben. Und genau das fand sich im Geschicklichkeitsparcours wieder, wenn es galt, drei PVC-Rohre oder ein betongefülltes 200-Liter-Fass mit dem Schneepflug in ein markiertes Feld zu schieben – und zwar ohne die Hilfe von Kameras. Dabei starteten die Fahrer alle mit der vollen Punktzahl – für Fahrfehler gab es jeweils Punktabzüge, auch die Fahrzeit wurde maßgeblich mit gewertet.

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