Abfallwirtschaft setzt auf Erdgasantrieb mit 7 Mercedes-Benz Econic NGT
Sieben Mercedes-Benz Econic NGT (Natural Gas Technology) mit umweltfreundlichem Erdgasantrieb und umfangreicher Sicherheitsausstattung übernehmen künftig die Abfallsammel- und Müllentsorgungsaufgaben im Stadtgebiet der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.
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Am 23. Februar 2017 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme der Fahrzeuge in der AWS-Betriebsstelle Burgholzstraße in Stuttgart-Münster. Die neuen Erdgasfahrzeuge haben sich bereits positiv in dem seit sechs Wochen laufenden Testbetrieb in Stuttgart bewährt. Die Landeshauptstadt hat bereits seit der Markteinführung des Econic im Jahr 1998 kontinuierlich Econic Fahrzeuge beschafft und mit ihnen konventionelle Entsorgungsfahrzeuge ersetzt. Jetzt hält erstmals auch der Econic NGT Einzug in den Stuttgarter Entsorgungsfuhrpark des AWS.
Der AWS Stuttgart war von Anfang an als Entwicklungspartner bei Econic und Econic NGT involviert. Der städtische Eigenbetrieb hat wertvolle Hinweise zu den spezifischen Einsatzanforderungen für das Entsorgungsfahrzeug der Zukunft geliefert. Econic Produktmanager Peter Bauer bestätigt, dass mit dieser zukunftsorientierten Investition ein wichtiger Beitrag für eine positive Umweltbilanz geleistet werde. Der ausschlaggebende Grund liegt in der innovativen Antriebstechnik mit sparsamem Kraftstoffeinsatz in Kombination mit sehr geringen CO2- und Geräuschemissionen.
„Der AWS hat in Stuttgart dem Feinstaub den Kampf angesagt“, so AWS-Geschäftsführer Dr. Thomas Heß. „Wir freuen uns sehr über die hervorragende Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Special Trucks im Kampf gegen die Abgasproblematik und zugleich die Erhöhung der Sicherheit in unserer extrem emissionsbelasteten Innenstadt.“
Wendig und emissionsarm durch Stuttgart
Die neuen vollluftgefederten Abfallsammelfahrzeuge Econic NGT des AWS Stuttgart sind mit einem Radstand von 3900 mm äußerst wendig. Dies ist ein immens wichtiger Vorteil im dichten Stadtverkehr der Stuttgarter Innenstadt. Sie haben ein zulässiges Gesamtgewicht von 26 t, das identisch mit der Dieselvariante des Econic ist.
Die Econic Fahrzeuge mit Erdgasmotor zeichnen sich durch sehr geringe Stickoxid-, Partikel- und Geräuschemissionen aus. Die in Stuttgart gemessenen Geräuschemissionen des Econic bei Vorbeifahrt liegen mit 78 dBA hörbar unter denen eines Euro VI Dieselmotors, bei dem 80 dBA gemessen wurden. Der Tankinhalt beläuft sich auf 600 l Erdgas und ermöglicht hohe Reichweiten im täglichen Abfallsammeleinsatz.
Bei den sieben neuen Econic NGT in Stuttgart kommt erstmals auch der neue Euro VI Erdgasmotor M 936 G mit 7,7 l Hubraum und einer zugstarken Leistung von 222 kW (302 PS) zum Einsatz. Die Konfiguration des kraftstoffeffizienten BlueTec 6 Reihensechszylinders entspricht zwar in vielen Details einem herkömmlichen Dieselmotor; im Erdgasmotor des Econic NGT wird jedoch anstatt eines Diesel-Luft-Gemischs ein aufbereitetes Erdgas-Luft-Gemisch verbrannt.
Da der monovalente, innovative Econic Erdgasmotor den alternativen Kraftstoff Erdgas nahezu partikel- und feinstaubfrei verbrennt, sind weder SCR-Technologie mit AdBlue noch Nacheinspritzungsmaßnahmen oder Partikelfilter zur Abgasreinigung erforderlich, um die Euro VI Grenzwerte zu erfüllen. Die im Einsatz beim AWS Stuttgart gemessenen CO2-Emissionen liegen sogar um rund 23 Prozent unter denen eines Euro VI Dieselmotors, und im Betrieb mit Biogas sind noch weitere Verbesserungen bei der CO2-Bilanz möglich.
Steuererleichterung für Erdgas bis 2026 bewirkt Amortisation der Mehrkosten in rund 3,5 Jahren
Durch den Beschluss über die Verlängerung der Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff bis zum Jahr 2026 hat das Bundeskabinett in Deutschland einen Marktimpuls für den klimaschonenden Erdgasantrieb gesetzt: Die Amortisation der Mehrkosten des Econic NGT ist dadurch über günstigere Kraftstoffpreise auch weiterhin möglich. „Trotz der höheren Anschaffungskosten für ein erdgasbetriebenes Abfallsammelfahrzeug amortisieren sich bei einer Komplettumstellung von Diesel- auf Erdgasbetrieb unsere Mehrkosten durch die zu erzielende Einsparung bei den Kraftstoffkosten nach rund dreieinhalb Jahren“, so das Fazit von Dr. Heß.
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