Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Einbringen eines Seils per Wurfschleuder

Verwendung eines Auslösers verbessert Arbeitsschutz

Bestimmte Forst- und Baumarbeiten machen das Einbringen eines Seils in den Baum notwendig. Hierzu hat sich unter anderem die sogenannte Wurfbeutelschleuder etabliert, mit deren Hilfe eine Wurfleine in den Baum eingeschossen wird. Die SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) gibt dazu wichtige Hinweise.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Arbeiten mit der Wurfbeutelschleuder. Beim Einschießen der Wurfleine in den Baum muss die Zugkraft während des Zielens aktiv gehalten bzw. durch statische Muskelkraft aufgebracht werden.
Arbeiten mit der Wurfbeutelschleuder. Beim Einschießen der Wurfleine in den Baum muss die Zugkraft während des Zielens aktiv gehalten bzw. durch statische Muskelkraft aufgebracht werden.SVLFG
Artikel teilen:

Mit Hilfe der eingebrachten Wurfleine wird nachfolgend beispielsweise ein Aufstiegs- oder Baumzugseil eingezogen. Der Einsatz der Wurfbeutelschleuder verlangt das Ausziehen und Halten des Gummizugsystems mittels Muskelkraft. Die Schusshöhe beeinflusst die manuell aufzubringende Zug- und Haltekraft erheblich, was den Anwender einer Stresssituation aussetzt und sich nachteilig auf die Treffsicherheit auswirken kann. Je höher in den Baum einzuschießen ist, desto präziser ist zu zielen, desto mehr Muskelkraft ist notwendig, desto schneller möchte man belastungsbedingt den Zielvorgang durchführen. Dieser Umstand führt insbesondere bei hohen Bäumen immer wieder zu Unfallsituationen. So sind beispielsweise die Fingergelenke einer hohen Belastung ausgesetzt (Abb. 3), was unter anderem eine Verletzung der Gelenkkapseln bewirken kann.

Weniger Muskelkraft, mehr Treffsicherheit

Der Hersteller der Wurfbeutelschleuder „Big Shot“ bietet als Ergänzung für sein Produkt seit 2018 einen Auslöser (Trigger) an, mit dem das Gummizugsystem im ausgezogenen Zustand gehalten werden kann. Die Vorrichtung wird um die Stange gelegt, die Klemmkraft mittels Einstellschraube voreingestellt und durch einen Hebel festgeklemmt. Der Auslösehebel ist zusätzlich mit einem Sicherungshaken mit Haltefeder versehen.

Durch die Verwendung eines Auslösers beim Einsatz der Wurfbeutelschleuder kann der Arbeitsschutz in folgenden Punkten verbessert werden:

  • Ergonomieverbesserung durch Wegfall statischer Muskelhaltekraft und Fingerbelastungen

  • Stressreduktion beim Zielen und verbesserte Treffgenauigkeit

  • Reduzierung des Unfallrisikos durch technisch kontrollierte Auslösung.

Durch die Ergänzung der Wurfbeutelschleuder mit dem herstellerseitigen Auslöser werden Ergonomie und Sicherheit erhöht. Die Verwendung eines Auslösers ist daher aus Sicht des Arbeitsschutzes zu empfehlen.

Rechtliche Aspekte

Ein maßgeblicher Grund für die festgestellte Nichtverwendung des „Triggers“ der Firma Notch in Deutschland ist eine seit der Markteinführung im Raum stehende Unsicherheit, ob die Verwendung des Auslösers waffenrechtliche Folgen für das Arbeitsgerät bzw. dessen Verwendung hat. Hierdurch wurde bislang von einer Verwendung des Auslösers in der Praxis weitgehend abgesehen.

Im fachlichen Austausch mit der zuständigen Behörde konnte eindeutig geklärt werden, dass bei Gegenständen, die ihrem Wesen nach ausdrücklich als Arbeitswerkzeuge bestimmt sind und in der Regel auch dafür genutzt werden, ein waffenrechtlicher Bezug nicht gegeben ist. Voraussetzung hierfür ist unter anderem die herstellerseitige Festlegung der bestimmungsgemäßen Verwendung des Produkts.

Empfehlungen zur sicheren Verwendung

  • Es sind ausschließlich am Markt erhältliche Wurfbeutelschleudern und Auslöser zu verwenden, die von einem Hersteller für diesen Zweck bestimmt sind.
  • Der Auslöser ist entsprechend der benötigten Kraft (Wurfhöhe) am Gestänge zu positionieren.

  • Beim Spannen und im gespannten Zustand ist die Wurfbeutelschleuder nach oben ausgerichtet.

  • Das Spannen des Gummizugs bzw. die Nutzung des Auslösers im gespannten Zustand ist auf die unmittelbare Verwendung der Wurfbeutelschleuder zu beschränken.

  • Das Gummizugsystem ist sofort zu entspannen, wenn die (gespannte) Wurfbeutelschleuder nicht zum Einsatz kommt.

  • Der Bereich des gespannten Gummizugs ist freizuhalten, daher ist eine Halteposition unter dem Auslöser erforderlich (Abb. 6).

  • Auf den freien Verlauf der Wurfleine ist zu achten.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren