Eichenprozessionsspinner: ECARF warnt vor Raupendermatitis
Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) warnt vor den zunehmenden Risiken von Raupendermatitis durch die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners.
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Besonders während der Hauptfraßzeit von Mai bis Juni stellen die Gifthaare der Raupen für Menschen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Der direkte Hautkontakt mit den Gifthaaren kann zu drei unterschiedlichen Krankheitsbildern führen, die allgemein als Raupendermatitis bezeichnet werden. In etwa zwei Dritteln aller Fälle tritt eine akute Nesselsucht (Urtikaria) auf, bei rund einem Drittel kommt es zu Entzündungen der Haut. In einigen Fällen bilden sich an der Haut Knötchen (Papeln), die Juckreiz verursachen können. Neben der Raupendermatitis sind noch weitere Symptome möglich.
Die gefährlichen Gifthaare der Raupen schweben in der Luft oder liegen auf dem Boden - besonders im Unterholz und im Bodenbewuchs. Dort können sie sich über Jahre hinweg halten. Sie stecken auch in Raupennestern, die an Bäumen haften oder auf dem Boden liegen. Starker Juckreiz, rote Flecken und Knötchen, Schwellungen, Quaddelbildung sowie Hautentzündungen sind die häufigsten Reaktionen auf das in den Brennhaaren der Raupen enthaltene Nesselgift.
Kommen die Raupenhaare in die Augen, kann das eine starke Bindehautentzündung auslösen. Mögliche Reaktionen auf das Einatmen der Gifthaare sind Schwellungen im Hals- und Rachenbereich, begleitet von Husten und Atemnot bis hin zu einem Asthmaanfall.
Daneben sind auch Allgemeinsymptome wie erhöhte Temperatur, Schwindelanfälle und Krankheitsgefühl möglich. Besonders gefährdet sind Kinder und Erwachsene in Freizeitanlagen, Gärten, Schulen, Kindergärten, Schwimmbädern, Parks und Wäldern mit Eichenbestand.
ECARF empfiehlt Sofortmaßnahmen
Generell sollten Raupen und ihre Nester nicht berührt werden. Schon beim Verdacht eines Gifthaarkontakts können folgende Maßnahmen helfen:
- Kleidung umgehend im Freien (!) wechseln, Schuhe nass reinigen
- Sichtbare Raupenhaare mit einem Klebstreifen entfernen
- Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen
- Gründliches Duschbad mit Haarreinigung sowie Augenspülung mit Wasser
- Betroffene Gegenstände, wie das Auto, waschen, saugen, feucht reinigen
- Hunde baden
- Bei Hautreaktionen empfiehlt es sich, den Hausarzt aufsuchen.
- Bei Atemnot sofort den Rettungsdienst alarmieren.
Wer Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, ist aufgefordert, diese umgehend zu melden, etwa beim zuständigen Gesundheits- oder Gartenbauamt.
ECARF (c) für DEGA GALABAU/campos/FLÄCHENMANAGER online, 19. Juli 2012
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