
„Wir sind Teil des Rettungsteams“
Unter dem Titel „Grüne Antworten auf heiße Fragen“ veranstaltete Häussermann Stauden+Gehölze in Möglingen zusammen mit dem Verband GaLaBau Baden-Württemberg eine Tagung zur klimaresilienten Gestaltung öffentlicher Räume. Spannende Vorträge und eine Betriebsführung begeisterten die rund 170 Gäste.
von Claudia von Freyberg erschienen am 18.07.2025Das 99. Jahr des Bestehens des Unternehmens Häussermann, Lieferant für GaLaBau und Einzelhandel, wird begangen mit zahlreichen Veranstaltungen im Festzelt am neuen Jubiläumspark. Dieser ist ein Schaugarten, der die ganze Woche über besucht werden kann – mit Azubis, Kunden oder einfach zum Genießen. Die junge Generation bei Häussermann hat viel vor: Im Bau befindet sich das „Forum h“, ein Beratungszentrum, in dem GaLaBau-Betriebe und Planungsbüros den Kunden ihre Entwürfe präsentieren und mit ihnen sprechen können – in Verbindung mit dem Besichtigen und Auswählen von Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Auch ein Tagungsraum ist im Gebäude vorgesehen. Wir werden berichten, wenn es so weit ist.

Die Tagung am 17. Juli befasste sich mit der Gestaltung öffentlicher Räume hinsichtlich Pflanzenverwendung und Wasserhaushalt, um die zunehmende Hitze im Siedlungsraum zu verringern und erträglich zu machen. Eine interdisziplinäre Aufgabe, bei der wir „ins Handeln kommen müssen“, wie Landschaftsarchitektin Kati Häussermann bei der Begrüßung betonte. Ihr Kollege Johan Müller moderierte die Veranstaltung.
Zunächst erläuterte Jonas Gerke von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze, untermauert mit vielen Zahlen und Grafiken verschiedener wissenschaftlicher Quellen. „Die Zahl der Verkehrstoten sinkt, die Zahl der Sterbefälle durch Hitze dagegen steigt.“ Unter www.hitze.info gibt es Tipps, wie man sich vor Hitze schützen kann.
Prof. Tobias Baur von der Ostschweizer Fachhochschule griff diesen Sachverhalt auf: „Trotzdem müssen wir um jeden Baum kämpfen, weil er ein Risiko für den Verkehr darstellt.“ Er erläuterte mit vielen erfolgreichen Beispielen das Prinzip Schwammstadt und die Verfahren dahinter, vor allem den Aspekt Entsiegelung. „Kommunen im Klimawandel sind ein medizinischer Notfall, und wir in der grünen Branche sind Teil des Rettungsteams.“
Staudenfachmann Till Hofmann aus Rödelsee, Inhaber einer Staudengärtnerei, erklärte Nutzen und Anwendung von Staudenmischpflanzungen sowie von Mulchmaterialien. Klaus Körber aus Veitshöchheim gab Empfehlungen für klimawandeltaugliche Straßenbäume, betonte aber, dass auch sie gut ernährt und gewässert werden müssen, um ihren Zweck – Kühlung, Schatten, Sauerstoff zu spenden – auch erfüllen zu können. Jörg Jaroszewski, Leiter der Stadtgärtnerei Stein, berichtete über das erfolgreiche Konzept mit Baumrigolen in seiner Stadt. Und Christine Hellerström vom Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz stellte vor, wie man Fördermittel für Projekte bekommen kann.
1Zu jedem Themenblock gab es eine Fragerunde, die eifrig genutzt wurde. Zudem zeichnete Cornelia Häussermann vier Städte und Gemeinden im Rahmen des Jubiläumswettbewerbs für innovative Kommunen für Projekte aus: Güglingen, Crailsheim, Wiernsheim und Straubenhardt. Sie erhielten jeweils Pflanzen für 99 m2 (dreimal) und 50 m2 (einmal) für Staudenmischpflanzungen.
Im Anschluss wurden Betriebsbesichtigungen angeboten – eine einmalige Gelegenheit, das vielfältige und gut aufgestellte Unternehmen mit seinen Produktionsflächen, der Versandhalle und dem Gartencenter kennenzulernen. Einen ausführlicheren Text mit wichtigen Aussagen und Tipps lesen Sie demnächst.
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