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Golf-Resort Öschberghof

Spielqualität auf höchstem Niveau

Etwa 4 km vom Ortsrand Donaueschingen liegt, umgeben von Feldern, der Öschberghof, ein Hotel mit Spa und 45-Loch-Golfplatz. Um letzteres kümmert sich Golf Course Manager Heiko Hildebrandt mit seinem 20-köpfigen Team.

von Susanne Wannags erschienen am 13.12.2025
Tägliche Pflegeroutine auf dem Öschberghof: Grüns mähen und bügeln und die Fairways schneiden © Stefan von Stengel
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Als Heiko Hildebrandt 2010 von einem Golfclub in Berlin-Wannsee mitten in den Schwarzwald kam, war er sich sicher: Der Öschberghof würde nur eine weitere Station in seinem Lebenslauf sein. Hildebrandt ist seit 1989 im Greenkeeping tätig. Nach einer Ausbildung als Kfz-Mechaniker kam er eher zufällig in die grüne Branche – und blieb. Als Greenkeeper im Golfclub Schloss Myllendonk bei Mönchengladbach absolvierte er seine Greenkeeper-Ausbildung, es folgten 1994 eine Anstellung im Golfclub Erftaue und die Ausbildung zum Headgreenkeeper. 2003 ging es als Course Manager nach Berlin-Wannsee und von dort in den Süden Deutschlands, zum Golfclub Öschberghof.

Heiko Hildebrandt
Heiko Hildebrandt © Öschberghof

„Der Plan war, drei Jahre zu bleiben“, sagt Hildebrandt. Nach einem Brand 2009, bei dem der Betriebshof und zahlreiche Maschinen zerstört worden waren, musste das Pflegemanagement des damaligen 27-Loch-Platzes wieder neu aufgebaut werden. Mittlerweile ist der 58-jährige Hildebrandt, den es eigentlich eher an die See ziehen würde, seit 15 Jahren als Golf Course Manager am Öschberghof tätig. Aus den 27 Löchern sind in dieser Zeit 45 geworden: drei Golfplätze, von denen jeder seinen ganz eigenen Charakter hat.

Am Öschberghof bilden Hotel und die Golfplätze eine perfekte Symbiose.
Am Öschberghof bilden Hotel und die Golfplätze eine perfekte Symbiose. © Stefan von Stengel

Vom 9-Loch-Platz zu drei eigenständigen Courses

Gebaut wurde die Anlage 1976 von Aldi-Gründer Karl Albrecht als 9-Loch-Platz, um den Gästen des zugehörigen kleinen Hotels eine Abwechslung zu bieten. Sie wurden auf 18 Loch erweitert, dem „Old Course“. Die ehemals kleinen Bäume sind inzwischen groß geworden und machen den Platz auch an heißen Sommertagen gut bespielbar. Der Academy Course hat zwar nur 9 Löcher, stellt aber aufgrund seines markanten Designs etwas höhere Anforderungen an die Spieler.

Ein Links-Kurs im Schwarzwald

Von 2015 bis 2019 wurden sowohl das Hotel als auch die Golfanlagen umgebaut. Die Plätze wurden vom Golfplatzarchitekten Christoph Städler komplett überarbeitet. Der Academy Course entstand ebenfalls neu, und zusätzlich wurde der East Course erweitert. „Da das Gelände nur begrenzt bepflanzt werden durfte, wurde er als Linkskurs gestaltet“, erklärt Hildebrandt. Linkskurse liegen normalerweise an der Küste; doch auch am Öschberghof finden sich viele typische Merkmale: weitgehend naturbelassen, gering modelliert und mit viel Wind. „Damit das Spielen auf diesem Platz auch Golfern mit durchschnittlichem Handicap Spaß macht, haben wir uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht und uns zwei Wochen lang in den USA entsprechende Plätze angeschaut“, sagt Hildebrandt.

Da das Gelände nicht bepflanzt werden durfte, wurde der „East Course“ als Linkskurs angelegt.
Da das Gelände nicht bepflanzt werden durfte, wurde der „East Course“ als Linkskurs angelegt. © Stefan von Stengel

Gesundes Grün braucht Luft

Der Tag von Hildebrandt und seinem Team beginnt um 6 Uhr. Die Grüns werden gemäht und anschließend gebügelt, die Fairways geschnitten. Als Hildebrandt 2010 zum Öschberghof kam, ließ die Platzqualität zu wünschen übrig. Zielsetzung war, die Platzqualität zu steigern und den Krankheitsdruck zu minimieren, um auf Pflanzenschutzmittel verzichten zu können. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eines: die gesunde Pflanzenernährung zu gewährleisten und ausreichend Luft an die Wurzeln zu bringen. „Wir befinden uns auf einer Höhe von 700 m, mit viel Nebel und Feuchtigkeit, die an manchen Stellen nur langsam abtrocknet.“

Auf einer Höhe von 700 m ist Nebel ein ständiger Begleiter.
Auf einer Höhe von 700 m ist Nebel ein ständiger Begleiter. © Stefan von Stengel

Regelmäßiges Aerifizieren und Nachsäen ließen die Gräser wieder gesund nachwachsen und gehören heute zur Pflegeroutine. Einen detaillierten Vorab-Pflegeplan hat Hildebrandt allerdings nicht – zu unterschiedlich sind die Witterungsbedingungen, auf die man sich immer wieder einstellen muss. „Wenn ich das Gras ansehe, weiß ich, was in den nächsten Tagen zu tun ist.“

Pflege mit Verantwortung für Ressourcen

So wichtig die Spielqualität an den 45 Löchern des Öschberghofs ist, so wichtig ist es auch, diese möglichst nachhaltig zu gewährleisten. „Vor drei Jahren haben wir unser Düngemanagement auf organische Dünger umgestellt.“ Das oberste Gebot bei der Golfplatzpflege lautet: Ressourcen schonen. Dazu gehört auch Wasser. Auf den Spielflächen des Öschberghofs sind 2.500 Regner verbaut, die bei Bedarf aus den vier Speicherteichen, welche mit Oberflächenwasser befüllt sind, die Anlage versorgen können. „So kommen wir rund sieben Wochen ohne Niederschläge aus“, erklärt Hildebrandt. 2015 wurde zur Steuerung die High-Tech-Beregnung Toro Lynx eingeführt, außerdem eine zweireihige Fairway-Beregnung zur besseren Abdeckung.

turfRad wird an den Mäher montiert, der Sensor misst während der Fahrt kontinuierlich die Feuchtigkeit im Boden.
turfRad wird an den Mäher montiert, der Sensor misst während der Fahrt kontinuierlich die Feuchtigkeit im Boden. © TORO Global Services Company

Echtzeit-Karte der Bodenfeuchte

Über das Beregnungsteam von Toro erfuhr Hildebrandt zudem von turfRad, einer Technologie des Schweizer Unternehmens TerraRad, die speziell für Golfplätze entwickelt wurde. Der Sensor misst mithilfe von Mikrowellen kontaktlos die Bodenfeuchte: Er wird an einem Mäher oder Fahrzeug montiert und erfasst während der Fahrt kontinuierlich die Feuchtigkeit bis in eine Tiefe von 10 cm. So entsteht eine Echtzeit-Karte der Bodenfeuchte. Geplant ist, das System im kommenden Jahr einzuführen. „Das würde unsere Arbeit hier noch einmal erheblich erleichtern“, sagt Hildebrandt. Anhand der Karte lässt sich genau erkennen, welche Bereiche zusätzliche Wassergaben benötigen – nofalls auch gezielt von Hand.

Die farbcodierte Karte zeigt die Bodenfeuchte auf dem Platz an. Diese Daten lassen sich in die Lynx-Steuerung integrieren.
Die farbcodierte Karte zeigt die Bodenfeuchte auf dem Platz an. Diese Daten lassen sich in die Lynx-Steuerung integrieren. © TORO Global Services Company

Auch wenn das Wetter im Oktober und November im Schwarzwald durchaus schön sein kann: Die Nächte werden bereits empfindlich kalt – und bleiben es bis weit in den April hinein. „Außer bei Schneelage versuche ich dennoch, den Platz so oft wie möglich bespielbar zu halten. Zwar kann der Start erst erfolgen, wenn sich kein Raureif mehr auf den Grüns befindet, dafür jedoch kann man auch in der Wintersaison auf Sommergrüns spielen.“

Verantwortung für Grün in der Region

Das Greenkeeper-Team des Öschberghofs kümmert sich nicht nur um die Golfplätze, sondern auch um Sportplätze in der Umgebung. Dazu gehören das Reitstadion in Donaueschingen und die Trainingsplätze des örtlichen Fußballvereins. Die Pflegeprofis erledigen ihren Job so gut, dass dort bereits die spanische Nationalmannschaft für die EM 2024 trainierte und deshalb wahrscheinlich Europameister wurde.

Die ehemals kleinen Bäume des „Old Course“ machen den Platz auch an heißen Tagen gut bespielbar.
Die ehemals kleinen Bäume des „Old Course“ machen den Platz auch an heißen Tagen gut bespielbar. © Stefan von Stengel

Der Öschberghof mit seinen 127 Zimmern und Suiten, dem 5.500 m2 großen Spa- und Gym-Bereich, einem Zwei-Sterne-Restaurant und der mit Know-how und Leidenschaft gepflegten Golfanlage bieten beste Voraussetzungen, um auch anspruchsvolle Gäste zufriedenzustellen. Zusammen bilden Hotel und Golfplatz eine Symbiose, die Menschen aus aller Welt in den Schwarzwald lockt. Genau aus diesem Grund wurde der Öschberghof von „Die 101 besten“ als „Luxury Golf Resort of the year 2026“ ausgezeichnet.

Betriebsdaten

Der Öschberghof

  • Gründung: 1976
  • Geschäftsführer: Michael Artner
  • Leitung Greenkeeping: Heiko Hildebrandt
  • Tätigkeitsbereiche: Hotellerie, Gastronomie, Golf und Greenkeeping
  • Mitarbeiter: gesamt circa 400, davon 20 im Greenkeeping
  • Maschinen: unter anderem 7 Traktoren, 13 Kleintransporter, 6 Semi Rough Mäher, 11 Greens-Mäher, 8 Fairway-Mäher, 3 Bunker-Maschinen
  • Branchensoftware Greenkeeping: punctus
Kontakt
©

Oeschberghof GmbH Golfplatz 1 78166 Donaueschingen Telefon +49 0771/84-0 info@oeschberghof.comwww.oeschberghof.com

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