Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
JKI-Fachtagung Vegetationsmanagement

Vegetationskontrolle bedeutet Vorbeugung und Perspektivwechsel

Seit chemische Mittel gegen Unkraut auf Nichtkulturland kaum noch erlaubt sind, sind langfristige Konzepte mit vorbeugenden und regelmäßigen kurativen Maßnahmen unabdingbar. Auch die Sicht auf die Umwelt muss sich ändern. Eine Fachtagung dazu brachte viele Erkenntnisse.

von Claudia von Freyberg erschienen am 07.06.2024
Das JKI-Gelände bietet viel Platz für Demonstrationen. © Claudia von Freyberg
Artikel teilen:

Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen am Julius Kühn-Institut in Braunschweig veranstaltete diese Woche die Fachtagung „Vegetationsmanagement auf Wegen, Plätzen und Gleisen – Was gibt es Neues?“ mit einer Fachausstellung. Rund 100 Teilnehmer aus Kommunen, Pflanzenschutzdiensten und von der Deutschen Bahn interessierten sich für die Vorträge, Diskussionen und die vorgestellten Maschinen und Geräte. Dr. Arnd Verschwele und sein Team vom JKI hatten hochkarätige Referenten gewonnen und das Ganze top organisiert. Die Moderationen übernahmen Redakteurinnen und ein Redakteur von Fachzeitschriften, darunter Claudia von Freyberg von FLÄCHENMANAGER.

Die Vortragenden befassten sich mit der Entwicklung der verschiedenen thermischen und mechanischen Verfahren und ihren Wirkungsgraden, ihrer Einbindung in Pflegekonzepte und Nachhaltigkeitsbetrachtungen, mit planerischen und baulichen Aspekten, mit Lebenszykluskosten und mit Forderungen aus naturschutzfachlicher Sicht. Einen ausführlichen Beitrag dazu bringen wir in der kommenden Ausgabe von FLÄCHENMANAGER.

Als Fazit lassen sich folgende Kernsätze festhalten:

  • Planer müssen die spätere Pflege berücksichtigen und mit Pflegeverantwortlichen sprechen.
  • Verantwortliche für Freiflächen müssen ein langfristiges Konzept aufstellen, das vorbeugende und kurative Maßnahmen, Budgets, Personal, Ziele und nicht zuletzt die Kommunikation mit den Nutzern einschließt.
  • Regelmäßiges Kehren verhindert unerwünschten Aufwuchs. Die Auswahl an Geräten und Besen ist groß. Hier sind Vor- und Nachteile (Beschädigung von Belagsoberflächen, Erzeugen von Mikroplastik) abzuwägen.
  • Thermische Verfahren sind sehr energieaufwendig und teuer. Ob es umweltfreundlich ist, Diesel und Gas für eine giftfreie Unkrautbekämpfung zu verbrennen, ist fraglich.
  • Geräte, die Pflanzen durch elektrischen Strom beseitigen, sind sehr wirksam, haben aber eine sehr geringe Flächenleistung.
  • Regelmäßigkeit ist bei jedem Verfahren das A und O.
  • Wir müssen uns daran gewöhnen, dass nicht alles porentief sauber sein kann – und muss. Wir brauchen auch in der Bevölkerung ein Umdenken – mehr Natur, weniger Sterilität. Das bedeutet nicht Verwahrlosung.
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren