
„Temperaturgesteuerte Streustoffdosierung“ erschienen
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) meldet die Neuerscheinung des Regelwerks mit Empfehlungen und Hinweisen zu den technischen Anforderungen und zur Streustoffdosierung im Winterdienst.
von FGSV/Redaktion Quelle FGSV erschienen am 10.09.2025Für einen effektiven und umweltgerechten Winterdienst ist es wichtig, die Streudichten den vorherrschenden Bedingungen anzupassen. Wesentliche Einflüsse sind dabei der Fahrbahnzustand und die Fahrbahntemperatur sowie Niederschlagsart und -menge. Zudem kann es wichtig sein, Restsalz auf der Fahrbahn sowie Ausbringungs- und Liegezeitverluste zu berücksichtigen. Dabei müssen einerseits aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes zu hohe Streustoffdichten vermieden werden, andererseits können zu niedrige Streudichten dazu führen, dass die Fahrbahnglätte nicht vollständig beseitigt oder sogar noch verstärkt wird.
Für die Wahl der richtigen Streudichten gibt das „Merkblatt für den Winterdienst auf Straßen“ und die dort enthaltene Streudichte-Tabelle Empfehlungen in Abhängigkeit von den maßgeblichen Parametern, unterschieden nach präventiven und kurativen Einsätzen. Diese dienen als Grundlage für Entscheidungen der Einsatzleitung zu den einzustellenden Streudichten sowie zur manuellen Steuerung der Streumaschinen während der Fahrt.
Da die Temperatur einen sehr maßgeblichen Einfluss auf die erforderlichen Streudichten hat, visuell während der Fahrt nicht eingeschätzt werden kann und zum gleichen Zeitpunkt an verschiedenen Punkten im Netz deutlich differieren kann, wurden Systeme entwickelt, bei denen die Streudichten während des Einsatzes automatisch der vom Fahrzeug aus gemessenen Fahrbahntemperatur angepasst werden („Thermografie“). Das Arbeitspapier gibt Empfehlungen zum Einsatz dieser Technik. Dabei werden deren Vorteile und Grenzen aufgezeigt und die technischen Anforderungen beschrieben. Zudem werden Hinweise für den Einsatz gegeben und die Streudichtenkurven als Grundlage der Steuerung vorgegeben. Die Hinweise sollten sowohl bei der Beschaffung solcher Streugeräte als auch bei deren Einsatz beachtet werden, um Fehlfunktionen und Fehlstreuungen sowie deren negative Folgen zu vermeiden. Vier Streukurven für Reif- und Eisglätte ergänzen das Arbeitspapier in der Anlage.
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