
Gallertiger Zitterzahn
In Nadel- und Mischwäldern unterschiedlicher Höhenlagen treten auf Stümpfen von Nadelhölzern (vorwiegend Fichten, Föhren, Tannen), sehr selten auch Laubgehölzen, einjährige gallertige Fruchtkörper auf. Sie gehören zu dem Pilz mit dem eigenartigen Namen. Gut zu wissen: Es ist kein Schadpilz, sondern ein Totholzbewohner.
von Dr. Thomas Cech erschienen am 04.11.2025Bevorzugt erscheinen die Fruchtkörper an feuchten Standorten (Nordlagen, Gräben, Bachnähe) nach starken Regenfällen vom Frühjahr bis zum Spätherbst, gelegentlich auch im Winter. Die Fruchtkörper wachsen auf Stümpfen, liegenden Stämmen und Zweigen von vorwiegend Fichten, Kiefern und Tannen.
Die Fruchtkörper sind zur Gänze gallertig, muschel-, spatel- oder zungenförmig, stiellos oder mit kurzem Stiel seitlich am Substrat angeheftet, 20 bis 120 mm breit und bis 20 mm dick. Ihre Oberseite ist intensiv weiß bis grauweiß oder braun bis fast schwarz, die Oberfläche ist granulär. Die fertile Unterseite ist durch zahlreiche dichtstehende, weiße bis blass graubläuliche Stacheln von 2 bis 5 mm Länge charakterisiert. Das Fleisch ist weißlich bis blass grünblau oder gräulich braun, fast durchscheinend, weich, später knorpelig. Der Geruch ist unbedeutend, der Geschmack mild. Das Sporenpulver ist weiß. Die Fruchtkörper sind essbar, sogar roh (Beilage zu Salaten und Suppen), aber nicht sehr geschmackvoll.
Verwechslungsgefahr
Vor Kurzem wurden mehrere neue Arten von Zitterpilzen beschrieben, von denen eine dem Gallertigen Zitterzahn im eigentlichen Sinn ähnliche Art (mit etwas kleineren Fruchtkörpern) auch in Europa vorkommt. Auch mit anderen gallertigen Pilzen wie dem Kristallzitterling (Tremella mesentherica forma crystallina), der allerdings keine Stacheln aufweist, sowie dem dunkleren Rotbraunen Zitterling (Tremella foliacea) könnte der Gallertige Zitterzahn verwechselt werden.
Schadwirkung im Baum
Der Gallertige Zitterzahn infiziert nur abgestorbenes Holz, ist also ein Saprophyt, der das Holz in der Finalphase der Zersetzung besiedelt und eine geringfügige Fäule verursacht. Seine ökologische Rolle ist somit die eines späten Zersetzers von Holz.
Herkunft und Verbreitung
Pseudohydnum gelantinosum ist in mehreren Kontinenten, hauptsächlich jedoch in Europa und Teilen von Asien verbreitet. In Nord- und Zentraleuropa ist die Art häufig, im Mediterranraum selten. Der Pilz meidet einerseits den Hohen Norden und andererseits mediterranes Klima und bewohnt eher milde Lagen. Die Herkunft der Art dürfte in Eurasien liegen.
Maßnahmen
Vorbeugende Maßnahmen sind nicht notwendig, eine Bekämpfung ist nicht sinnvoll.







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