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Expertenbrief-Partner Hermann Meyer

Riesenporling biologisch bekämpfen

Peter Harder von Zulieferer Hermann Meyer hat bisher mit seiner Kollegin Monika Lichtenwörther neue Produkte für Baumschutz und -pflege vorgestellt. Ihr Nachfolger Tammo Beuster ist Baumfachmann und an einem Verfahren beteiligt, das Perspektiven für die Bekämpfung eines Pilzes bietet.

von Hermann Meyer/Redaktion erschienen am 04.11.2025
Tammo Beuster (l.) und Peter Harder von der Hermann Meyer KG © Hermann Meyer KG
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Peter: Moin Tammo, ab sofort haben wir unseren Newsletter in neuer Besetzung. Magst Du den Lesern bitte mal ein bisschen was über Deinen fachlichen Hintergrund verraten?

Tammo: Zuerst: Ich bin Baumschultechniker. In der Vergangenheit habe ich unter anderem die Großanpflanzungen für ein nicht ganz kleines GaLaBau-Unternehmen in Norddeutschland projektiert und durchgeführt.

Peter: Das klingt spannend. Aber da war doch noch mehr?

Tammo: Ich bin zehn Jahre in der Dünger-Industrie tätig gewesen, im Vertrieb, aber auch im Versuchswesen.

Peter: Und jetzt bei MEYER betreust du im Prinzip ganz ähnliche Problemfelder.

Tammo: Ja, und ich habe auch grade ein spannendes Thema, das noch in einem Vor-Projektstadium ist.

Peter: Magst du schon davon erzählen?

Tammo: Klar. Es geht um einen großen Park im Norden (Rhodoendronpark Bremen) mit einem bedeutenden Altbaumbestand. Die Buchen bekommen dort immer größere Probleme mit dem Riesenporling.

Peter: OK, es geht nur um die Buchen?

Tammo: In diesem Fall ja, er kann aber auch an anderen Bäumen auftreten. Hauptsächlich an Laubgehölzen wie Buchen, Platanen, Kastanien, Eichen und Pappeln.

Peter: Auf welche Weise schädigt der Pilz die Bäume?

Tammo: Der Riesenporling (Meripilus giganteus) ist ein holzzersetzender Pilz, der eine intensive Weißfäule an der Stammbasis und den Wurzeln erzeugt und der vor allem bei alten Bäumen auftritt. Es geht im Wesentlichen also um sehr schützenswerte Bäume.

Peter: Es geht also um einen Schwächeparasiten?

Tammo: Ja genau. Er besiedelt im Gegensatz zu anderen Schaderregern, die häufig als Folge von Baumaßnahmen auftreten, vielfach auch Bäume an weitgehend unberührten Standorten.

Peter: Wie sieht euer Schlachtplan gegen den Riesenporling aus?

Tammo: Wir planen eine Impfung mit Trichoderma und Mykorrhiza. Dazu werden Löcher im Wurzelbereich in den Boden gebohrt. Dort werden diese „positiven“ Pilze (Antagonisten) eingebracht.

Peter: Gut, und worin besteht die erhoffte positive Wirkung?

Tammo: Wir hoffen, dass Antagonisten eine gewisse Verdrängungswirkung gegen den Riesenporling haben oder zumindest dort, wo er sich noch nicht etabliert hat, die „freien Stühle besetzen können“. Das bedeutet, die Lebensräume des Riesenporlings vorab zu besetzen.

Peter: Das klingt unheimlich spannend. Wann und in welchem Umfang soll es losgehen?

Tammo: Der Beginn der Maßnahme ist noch in diesem Jahr geplant. Zu Anfang wird der Boden im Kronenbereich von acht bis zehn ausgewählten Buchengruppen geimpft. Da der Park 46 ha umfasst, werden automatisch auch Kontrollbestände ohne Behandlung bestehen bleiben.

Peter: Großartig. Wir werden das Projekt auf jeden Fall beobachten und können hoffentlich in einem Jahr schon über erste Ergebnisse – in welche Richtung auch immer – berichten.

Tammo: Ich bleibe am Ball!

Peter: Ich bin sehr gespannt. Wenn es wirkt, dann haben wir in der Baumpflege ein wirksames neues Werkzeug zur Hand.

www.meyer-shop.com

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