
Hamburg, Bonn und Leipzig nominiert
Die Stadt Hamburg hat die Finalrunde des internationalen Preises „European City of the Trees“ erreicht, gemeinsam mit den Städten Bonn und Leipzig. Die Auszeichnung gibt es jährlich fürherausragendes Engagement und besondere Innovationen eines städtischen Baummanagements.
von Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)/Redaktion erschienen am 11.04.2025Seit 2007 ehrt der Europäische Baumpflegerat (European Arboricultural Council, EAC) jährlich eine europäische Stadt mit der Auszeichnung „European City of the Trees“. Hamburg hat die Nominierung zum Anlass genommen, die kommunalen Maßnahmen für vielfältige und gesunde Stadtbäume aufzulisten:
Einführung der Baumschutzverordnung: Bereits 1948 führte Hamburg eine Baumschutzsatzung ein, die den Schutz von Bäumen regelt und somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des städtischen Baumbestands leistet.
Umweltauswirkungen auf Stadtbäume: In den 1980er Jahren wurden erhebliche finanzielle Mittel investiert, um den stark geschädigten Straßenbaumbestand zu erhalten und zu regenerieren. Ein innovatives Ionenaustauschverfahren ermöglichte die Regeneration streusalzgeschädigter Baumstandorte. Das im Hamburger Wegegesetz geregelte Streusalzverbot schützt seither unsere Bäume.
Hamburger Schnittmethode: Die von der Universität Hamburg entwickelte und von der Grünverwaltung in der Praxis erprobte „Hamburger Schnittmethode“ veränderte die Baumpflege grundlegend und ersetzte zerstörerische baumchirurgische Eingriffe durch baumbiologisch orientierte Maßnahmen.
Hamburger Baumkontrolle: Die Einführung der Hamburger Baumkontrolle basiert auf langjähriger Zusammenarbeit mit dem Institut für Baumpflege. Diese Methode wurde im Hamburger Leitfaden für eine fachgerechte Baumkontrolle publiziert und in bundesweite Regelungen zur Baumkontrolle übernommen.
Digitales Baumkataster: Seit mehr als 25 Jahren dient das digitale Baumkataster als zentrales Steuerungsinstrument im Stadtbaummanagement. Es ermöglicht eine präzise Erfassung und Verwaltung aller relevanten Daten zu den Straßenbäumen. Schädlings- und Krankheitsmanagement: Die Stadt hat innovative Programme zur Bekämpfung von Schädlingen und Baumkrankheiten entwickelt, darunter das deutschlandweit einzigartige Ulmenprogramm oder das Rosskastanien-Monitoring.
GALK-Straßenbaumtest: Hamburg ist eine feste Säule im deutschlandweiten Straßenbaumtest der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK), um neue Baumarten auf ihre Standortverträglichkeit und Stadtklimafestigkeit zu testen. Pflanzkampagne „Mein Baum – Meine Stadt“: Seit 2011 setzt die Freie und Hansestadt gemeinsam mit der Loki Schmidt Stiftung und unter hoher Bürgerbeteiligung diese Spendenaktionen erfolgreich um.
Baumschutz auf Baustellen: Mit dem „Hamburger Modell“ wurde der Baumschutz auf Baustellen seit 2010 standardisiert und bundesweit führend umgesetzt. Hamburg steht seit vielen Jahren für einen zukunftsweisenden Umgang mit diesem Thema.
Stadtbäume im Klimawandel: Die Stadt initiiert und begleitet praxisorientierte Forschungsvorhaben, um den Straßenbaumbestand für den Klimawandel zu ertüchtigen. Im Projekt Stadtbäume im Klimawandel (SiK) wurden Strategien zur Sicherung des Altbaumbestands und zur Anpassung zukünftiger Pflanzungen an den Klimawandel entwickelt. Im Folgeprojekt wurde zudem die Reaktion von Bäumen auf Trockenheit und Nährstoffverfügbarkeit untersucht und publiziert.
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