
Autonome Maschine entlastet Personal
Auf Straßen werden Kehrmaschinen eingesetzt, doch auf unbefestigten Flächen und in Parkanlagen stößt maschinelle Unterstützung an ihre Grenzen. Ein Reinigungsroboter für Kleinstmüll, die Erfindung einer jungen Firma, läuft erfolgreich in der Stadt Pforzheim und anderen Kommunen.
von Angsa Robotics/Red erschienen am 13.06.2025Die autonome Reinigungsmaschine unterstützt das Reinigungspersonal bei der Entfernung von Kleinstmüll auf unbefestigten Flächen. Zigarettenstummel, Kronkorken, Verpackungen und mehr werden dabei selbstständig aufgenommen und können anschließend gesammelt entsorgt werden. Während die Maschine monotone Aufgaben selbstständig übernimmt, kann sich das Personal anderen Tätigkeiten auf der Fläche oder im Stadtgebiet widmen. Die Technologie basiert auf künstlicher Intelligenz und erkennt Müll mit über 90 % Genauigkeit. Ein Sicherheitssystem gewährleistet eine zuverlässige Hinderniserkennung und stellt sicher, dass Menschen, Tiere oder Objekte geschützt sind.

Ein besonderer Vorteil der autonomen Lösung: Sie benötigt nur minimale menschliche Interaktion. Die tägliche Nutzung erfordert lediglich 20 min Arbeitszeit – für den Transport zur Fläche, das Starten des Geräts und das Entleeren des Müllbehälters. Das autonome System wurde auf Herz und Nieren geprüft.
Kommunale Betriebe können das Gerät über eine Saison hinweg (vier bis sechs Monate) mieten und testen. Das geschah bereits in Kommunen verschiedenster Größe – von Berlin (BSR) über mittelgroße Städte wie Pforzheim (Technische Dienste) bis zu kleineren Kommunen mit circa 50.000 Einwohnern. Das System ist mit unterschiedlichsten Anforderungen und Abläufen vertraut und lässt sich flexibel in bestehende Konzepte integrieren.
Praxisbeispiel Pforzheim
Die Stadt Pforzheim hat rund 133.000 Einwohner und über 672.000 m2 zu pflegende Grünflächen. Der Spagat zwischen begrenzten (Personal-)Ressourcen und den steigenden Sauberkeitsansprüchen stellt die Technischen Dienste Pforzheim vor die ständige Herausforderung, Prozesse effizienter zu gestalten. Besonders das Entfernen von Kleinstmüll ist eine mühsame und zeitraubende Aufgabe, die oft auf Kosten anderer wichtiger Arbeiten erledigt werden muss.
Während der Testphase mit der Maschine wurden 48.000 m2 Grünflächen regelmäßig gereinigt. Diese Flächen verteilen sich auf 15 städtische Areale mit einer durchschnittlichen Größe von 2.600 m2. Das Gerät ermöglichte den Technischen Diensten Pforzheim 400 zusätzliche Reinigungsstunden und trug maßgeblich zu einer verbesserten Sauberkeit der Flächen bei. Gleichzeitig blieben die Kosten für Wartung und Betrieb gering. Es kam nicht zu Vandalismus und zu keinen Schäden an Tieren, Menschen oder Objekten. Die gewonnene Zeit nutzte das Personal für eine intensivere Pflege der Flächen und weitere Aufgaben.
Digitale Steuerung
Das Gerät richtet sich nach dem Prozess und nicht der Prozess nach dem Gerät. Während des Einsatzes wird die Maschine vom Hersteller fernüberwacht, sodass das Reinigungspersonal entlastet ist. Ist der Reinigungsvorgang beendet, meldet sich das Gerät über die zugehörige Applikation auf dem mitgelieferten Handy beim Personal.
Jens Hartmann, Abteilungsleiter Betrieb bei den Technischen Diensten Pforzheim, berichtet: „Unsere Absicht war es, die Reinigung zu intensivieren. Dadurch, dass wir die Arbeit nicht mehr von Hand machen mussten, konnten wir die gewonnene Zeit für andere Aufgaben nutzen. Unsere Flächen sind seither spürbar sauberer.“

Basierend auf den positiven Erfahrungen plant die Stadt für 2025 eine Erweiterung der Reinigung mit zwei autonomen Einheiten bei gleichbleibendem Personalaufwand, aber doppelter Reinigungsleistung. Pforzheim setzt damit ein starkes Zeichen für moderne Stadtreinigung und zeigt, wie Automatisierung dazu beitragen kann, städtische Herausforderungen nachhaltig zu lösen. Info: Angsa Robotics GmbH, München (angsa-robotics.com).
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