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FM STANDPUNKT

Das große Umdenken

Unlängst habe ich eines der zahlreichen Angebote genutzt, online in eine Veranstaltung zur "ökologischen Flächenpflege" hineinzusehen. Da war viel guter Wille im Spiel und trotzdem zeigte die Veranstaltung das ganze Dilemma, in dem wir uns befinden: Alle reden von Nachhaltigkeit - aber das, was im Handeln am Ende dabei herauskommt, verdient den Namen nicht.

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Deswegen lassen Sie es uns doch mal mit einer Definition versuchen: Nachhaltiges Handeln im Hinblick auf die Grünflächenpflege bedeutet, dass wir Vegetationsflächen nicht mehr nur als Funktionsflächen begreifen, sondern als Lebensräume. Ein Graben dient der Wasserableitung, ist aber auch ein Biotop. Ein Flugfeld dient der Landungen von Fluggeräten, kann aber auch eine Wiese sein. Wenn es Interessenkonflikte gibt, gilt es die zu lösen. Aber nicht automatisch zu Lasten der Ökologie. Dazu haben wir zu viele Flächen bereits verbraucht, als dass wir sie nur monothematisch nutzen können. Diese Betrachtung führt dazu, dass wir Verantwortung übernehmen und unser Ziel nicht mehr alleine in der Effizienz beim Abräumen besteht, sondern in der schonenden Entwicklung der Lebensgemeinschaft. Dann geht es auch nicht mehr darum, eine Fläche möglichst billig abzumähen, sondern den Preis dafür zu ermitteln, der notwendig ist, um das Ziel zu erreichen.


Natürlich ist es faszinierend, dass man Maschinen bauen kann, die aus jeder Wiese einen Wohnzimmerteppich machen. Aber in einer Welt, ist der es rund um die Spezies Mensch und seine Haus- und Hoftiere zunehmend einsam wird, geht es eben nicht mehr darum, alles Mögliche zu tun, sondern darum, sehr gut darüber nachzudenken, was man überhaupt wie und warum tut. Und dann, liebe Hersteller: Dass Sie "sauber und schnell" können, wissen wir. Seien Sie doch auch so lieb, uns eine Kostprobe von "nachhaltig und bezahlbar" zu liefern. Wenn der gute alte Mähbalken ein Revival erfährt: Wie kommt das Mähgut von der Wiese, und was machen wir damit Schönes? Das sind Herausforderungen für Ingenieure, an denen sie sich mal messen lassen können. Geht nicht, gibt's nicht.


Und liebe Auftraggeber: In Zukunft bestimmt bitte nicht die Technik, die im Schuppen steht, welches Ziel wir verfolgen, sondern die gesellschaftlichen Anforderungen. Und wenn die Kosten dadurch steigen, werden wir den Bürgern bitte erklären, dass Weltretten seinen Preis hat. Das ständige Schielen auf Quadratmeterpreise war schon gestern von gestern. Es geht nicht darum, ein paar Kriech- und Krabbeltiere zu retten, sondern darum, die Lebensgrundlage folgender Generationen zu sichern. Das ist ein paar Nummern größer.

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